Buchmesse wird vom Internet dominiert
Auf der Buchmesse, die heute in Frankfurt eröffnet wird, werden elektronische Medien und das Internet die dominierenden Themen sein.
Anders als die Musik- und Filmbranche steht die Buchindustrie allerdings den Möglichkeiten des Netzes fast durchwegs positiv gegenüber.
Die Risiken für die Branche, wie die "Gefahr" für Verlage angesichts von Exklusiv-Veröffentlichung im Netz etwa durch Stephen King, werden dabei angesichts der Chancen, die das Netz bietet, als gering eingeschätzt.
Auf dem Weg in die Informationsgesellschaft werden sich nach Einschätzung der Buchbranche jedenfalls Bücher und das Internet ergänzen und nicht gegenseitig behindern.
Die 52. Frankfurter Buchmesse wird heute um 17.00 Uhr offiziell eröffnet. Von Mittwoch an bis zum kommenden Montagmittag werden rund 300.000 Besucher erwartet. Rund 6.900 Aussteller aus 107 Ländern präsentieren ihre Neuerscheinungen. Von Mittwoch bis Freitag bleibt die Messe den Fachbesuchern vorbehalten: Frankfurt ist der weltweit größte Marktplatz für den Handel mit Rechten und Lizenzen in der Verlagsindustrie. Erst am Wochenende dürfen private Bücherfans die Ausstellungsfläche erkunden.

Papier und Bits
Mehr als ein Viertel der Aussteller bietet neben traditionellen Büchern bereits elektronische Produkte an.
Außer Anbietern elektronischer Bücher stellen sich Internet-Buchhandlungen und Multimedia-Dienstleister vor. Besucher können sich auch über neue Berufe in diesem Sektor informieren.
In der Veranstaltungsreihe "New Books, new shops, new jobs" stellen Verlage, Internetbuchhandlungen, Arbeitsämter und Großunternehmen Berufsbilder und Ausbildungswege rund um die neuen Medien vor.
Rund 300 Multimedia-Aussteller sind im Electronic Media Center [EMC] in der Halle 4.0 vertreten.

eBook Award
Erstmals wird am Freitag in der Alten Oper der mit 100.000 Dollar dotierte "eBook Award" für "technisch und literarisch erstklassige Werke" vergeben.
Ausgezeichnet werden sechs Kategorien. Auch der ursprünglich nur einmalig geplante Wettbewerb "Themenbuchhandlungen im Internet" ist wieder ausgeschrieben. Eine Fachjury wählt die zehn besten Internetauftritte aus.
Geschäft im Netz
Der Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Roland Ulmer, wies auch darauf hin, dass kein anderer Bereich des Einzelhandels so "elektronisiert" sei wie der Buchhandel.
Mit 1.500 "elektronischen Filialen" im Internet liege der deutsche Buch-Einzelhandel weit vorn. Diesen Vorsprung gelte es auszubauen.
Passend zu dieser Perspektive sind gestern in Frankfurt entgegen dem Markttrend die Aktien von Buch.de und Buecher.de um 14,4 bzw. 10,8 Prozent gestiegen.