Amazon dementiert Liquiditätsprobleme
Amazon.com hat am Freitag von einer Investmentbank geäußerte Zweifel an seiner Kreditwürdigkeit zurückgewiesen.
"Wir sind keineswegs kurz davor, illiquid zu werden", kommentierte Amazon-Sprecher Bill Curry am Freitagabend einen Bericht der Investmentbank Lehman Brothers. Wer die Dynamik der Cash-Flows im Internet-Geschäft kenne, wisse dies.
Die Analysten hatten Anlegern empfohlen, Wandelanleihen von Amazon.com zu meiden. "Aus Anleihe-Perspektive finden wir die Bonität extrem schwach," hieß es darin.
Dieser Bericht und eine Umsatzwarnung
der Investmentbank Morgan Stanley Dean Witter hatten die
Aktienkurse von Amazon und anderen Internet-Werten am Freitag an der
Wall Street stark unter Druck gebracht. Amazon fielen um mehr als
acht auf gut 33 Dollar. Der Nasdaq-Index schloss 2,32 Prozent
schwächer bei 3845,61 Zählern.

Eine Milliarde Dollar in der Kasse
Der Amazon-Sprecher nannte die Ausführungen von Lehman Brothers absoluten Quatsch.
Die Analysten hatten geschrieben, der enorme negative Cash-Flow des Unternehmens und die hohe Schuldenlast bei zugleich sehr scharfem Wettbewerb bringe Amazon sehr hohes Risiko.
Curry bemerkte dazu, am Ende des ersten Quartals 2000 habe das Unternehmen über bare Mittel in Höhe von einer Milliarde Dollar verfügt. Er erwarte, dass der Cash-Flow im Laufe des Jahres positiv werde.