Neues Gesetz stellt Hacker-Angriffe unter Strafe
Gut einen Monat nach dem verheerenden "ILOVEYOU"-Virus hat die philippinische Regierung Angriffe auf Computersysteme ausdrücklich unter Strafe gestellt.
Präsident Joseph Estrada unterzeichnete am Dienstag in Manila ein Gesetz, das Haftstrafen von bis zu drei Jahren für die Schädigung fremder Rechner vorsieht.
Estrada bekräftigte bei der Unterzeichnung die Absicht Manilas, im Verbund mit anderen Staaten gegen Cyber-Kriminalität vorzugehen.
Gefängnis- und Geldstrafen
Das Gesetz wurde von beiden Parlamentskammern verabschiedet,
nachdem der "ILOVEYOU"-Virus Anfang Mai Computer rund um die Welt
lahm gelegt und Schäden in Milliardenhöhe verursacht hatte. Neben
der Gefängnisstrafe sieht es Geldbußen von bis zu 500.000 Peso
[knapp 12.424 Euro] vor.

"ILOVEYOU"-Urheber bleiben ohne Strafe
Estrada bezeichnete es als "unglücklich", dass die Philippinen durch den "ILOVEYOU"-Virus in Misskredit geraten seien.
Das südostasiatische Land war international kritisiert worden, weil die Justizbehörden einen von mehreren einheimischen Verdächtigen, die als Urheber der Internet-Attacke beschuldigt wurden, mangels Rechtsvorschriften gegen Computerkriminaltität wieder auf freien Fuß setzen mussten.
Auch die anderen Beschuldigten werden
wahrscheinlich keine Bestrafung fürchten müssen, da das nun verabschiedete Gesetz nicht rückwirkend angewendet werden kann.