04.05.2000

BÖSARTIG

Bildquelle: ORF ON

"I Love You"-Virus breitet sich aus

Ein neuer Wurm ist gerade dabei, Deutschland, Österreich und die Schweiz zu verwüsten. Die Mails tragen im Subject die Buchgstabenfolge "ILOVEYOU", das gefährliche Attachment ist in VB Script geschrieben und trägt den Titel "love-letter-for-you.txt.vbs".

Je nach verwendetem Mailer kann dies auch auch als ".txt" dargestellt werden.

Der Wurm ist hoch infektiös, er versucht, sich an alle Adressen in Microsoft Outlook zu verbreiten.

Zahllose Mailserver in Österreich sind bereits down, besonders arge Schäden werden vor allem aus Institutionen gemeldet, die üblicherweise standardisiert mit Microsoft-Produkten wie Outlook und Internet Explorer ausgerüstet sind.

MP3, MP2, JPG und JPEG tot

Als erster Virus befällt er auch MP3-, MP2- und JPG- und JPEG-Dateien, die es in VBS-Dateien umwandelt. Der ursprüngliche Inhalt der Dateien wird dabei entweder zerstört, oder die ursprünglichen Daten werden verborgen.

Der Virus infiziert auch eine Vielzahl von unterschiedlichen Dateitypen, in denen es seinen vollständigen Code ablegt. Es sind dies VBS-, VBE-, JS-, JSE-, CSS-, WSH-, SCT-, und HTA-Dateien.

Weiters versucht "I Love You" über den Internet Explorer eine Datei von einem auf den Philippinen stationierten Server herunterzuladen.

Eintragung in der Registry

Der Virus ändert im großen Umfang die Registry. Folgende zwei Änderungen sind besonders wichtig, da die Dateien MSKernel32.vbs und Win32DLL.vbs den Viruscode enthalten und dadurch bei jedem Neustart des Computers ausgeführt werden:

regcreate "HKEY_LOCAL_MACHINE\Software\Microsoft\

Windows\CurrentVersion\Run\MSKernel32",

dirsystem&"\MSKernel32.vbs" regcreate "HKEY_LOCAL_MACHINE\Software\Microsoft\

Windows\CurrentVersion\RunServices\Win32DLL",dirwin&"\Win32DLL.vb s"

Schäden in Deutschland

Günter Mußtopf vom Antiviren-Verlag Percomp in Hamburg sagte, in Deutschland seien mindestens drei große Unternehmens-Kunden mit mehr als 50.000 Computern betroffen. Es gebe auch entsprechende Informationen aus der Schweiz, der E-Mail-Virus habe sich international in Windeseile verbreitet.