Deutsche Glasfaser auch für Alternative
Die Deutsche Telekom hat nach Informationen aus der EU-Kommission die lange abgelehnte Öffnung ihres geplanten, neuen VDSL-Glasfasernetzes akzeptieren müssen.
"Dies ist sicherlich nicht die Zeit, um neue Monopole von Ex-Monopolisten auf den nationalen Telekom-Märkten zuzulassen", erklärte die zuständige EU-Kommissarin Viviane Reding. "Unsere EU-Regeln hierzu sind bewusst technologisch neutral formuliert und erfordern es daher, dass auch neue Infrastrukturen von Anfang an effektivem Wettbewerb geöffnet werden."
Entgegen anderslautenden Meldungen
Die deutsche Bundesnetzagentur - vergleichbar mit der österreichischen Behörde RTR - muss nun doch den Zugang alternativer Anbieter zum neuen Glasfaser-Netz der Deutschen Telekom regulieren.
Der Präsident dieser Regulierungsbehörde hatte noch vor wenigen Tagen erklärt, die EU-Kommission habe angekündigt, ihre Bedenken gegen die Nicht-Regulierung des VDSL-Netzes - also Nicht-Öffnung für andere Anbieter - von der Regulierung der Zugangspreise zurücknehmen zu wollen.
Die Eröffnung der Nicht-Öffnung"Wir akzeptieren nicht"
Telekomchef Kai-Uwe Ricke habe eingeräumt, dass die jetzige Rechtslage keine andere Entscheidung der EU zugelassen habe, hieß es aus Brüssel.
Auch bestehe Einigkeit mit EU-Kommissarin darüber, dass dies nur auf europäischer Ebene und nicht durch den deutschen Koalitionsvertrag geändert werden könne.
Ein Telekom-Sprecher widersprach am Montag, dass Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke in einem Gespräch mit EU-Medienkommissarin Viviane Reding erklärt habe, das Unternehmen akzeptiere die Regulierung. "Wir akzeptieren die Regulierung der Glasfasernetze nicht", sagte der Telekom-Sprecher.
Ein neues Glasfasernetz für DeutschlandWider die Roamingkosten
Die Kommissarin, die auch den Alleingang Niederösterreichs in Sachen Handymastensteuer gestoppt hatte, mahnte beim obersten Telekom-Manager ein, die Telekommärkte stärker europäisch und nicht mehr national zu sehen. So müssten Netze nicht mehr an Ländergrenzen aufhören. Dies gelte auch für den Mobilfunk.
Nach Ansicht Redings verrechnen die Mobilfunker bei Auslandsaufenthalten viel zu hohe Roaminggebühren
