Ein neues Breitbandnetz für Deutschland
Nach der Freistellung von Regulierungseingriffen will die Deutsche Telekom schon Mitte 2006 mit dem Aufbau ihres Breitband-Glasfasernetzes beginnen.
In zehn deutschen Großstädten sollten die Kunden schon Mitte 2006 Daten in einer Geschwindigkeit von 50 Megabit pro Sekunde abrufen können, sagte der Chef der Festnetzsparte T-Com, Walter Raizner, dem Magazin "Focus".
Beginnen will die DT mit dem Ausbau in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, München, Nürnberg und Stuttgart.
Bis 2007 sollen die 50 größten deutschen Städte mit schnellen Breitbandanschlüssen versorgt sein. Die Deutsche Telekom müsse dafür 18.000 Kilometer Glasfaserkabel legen und 74.000 Verteilerkästen neu bauen, sagte Raizner.
Zunächst keine Regulierung
Die Telekom hatte die dafür nötigen Investitionen von drei
Milliarden Euro unter die Voraussetzung gestellt, dass das neue Netz
zunächst nicht der Regulierung unterliege. Ohne den Netzausbau seien
5000 Stellen gefährdet.
Deutsche Telekom kritisiert RegulierungEU hegt Zweifel an fehlender Regulierung
Die große Koalition aus Union und SPD hat die Freistellung im Koalitionsvertrag für einen noch unbestimmten Zeitraum in Aussicht gestellt, um für die DT einen Anreiz zum Aufbau des Netzes zu schaffen. Eine entsprechende Bestimmung solle in die Neufassung des Telekommunikationsgesetzes aufgenommen werden.
Die EU hegt einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" zufolge freilich "ernsthafte Zweifel", dass der Markt für schnelle Breitbandzugänge nicht reguliert werden müsse. Das habe sie der Bundesnetzagentur in einem Schreiben mitgeteilt,berichtete die Zeitung ohne Angaben von Quellen. Die Brüsseler Behörde leite nun eine vertiefende, zwei Monate dauernde Prüfung ein.
