17.11.2005

KOLPORTIERT

Massive Auflagen bei tele.ring-Übernahme

Der zweitgrößte österreichische Mobilfunkanbieter T-Mobile Austria muss bei der geplanten Übernahme offenbar mit umfassenden Auflagen durch die EU-Kommission rechnen.

T-Mobile, Tochter der Deutschen Telekom, wird laut einem Bericht der Austria Presse Agentur [APA] nicht nur UMTS-Frequenzen an die Konkurrenz abgeben müssen, sondern auch Teile der GSM-Infrastruktur - und zwar an den UMTS-Anbieter Hutchison ["3"].

T-Mobile und Hutchison wollten zu den Gerüchten bisher keinen Kommentar abgeben.

Überflüssige Sendestandorte

Durch die Zusammenführung der Netze von T-Mobile und tele.ring im Zuge der geplanten Fusion werden naturgemäß einige Sendestandorte überflüssig.

Diese "redundante Infrastruktur" soll T-Mobile den Plänen der EU-Kommission zufolge nun an den kleinsten Konkurrenten Hutchison abgeben, und zwar zu einem äußerst günstigen Preis.

GSM-Infrastruktur für Hutchison

Laut den Kreisen will die EU-Kommission dem UMTS-Betreiber Hutchison, der derzeit bei GSM großteils über das Netz der mobilkom funkt, mit den Auflagen die Möglichkeit zum Aufbau einer eigenen Netzinfrastruktur geben.

Damit dürfte die mobilkom, die bereits im Vorfeld des Deals ebenfalls ein Auge auf die 3.500 GSM- und UMTS-Sendeanlagen des tele.ring-Netzwerkes geworfen hatte, leer ausgehen.

Preissteigerungen befürchtet

Der Wegfall von tele.ring "gibt zu der Befürchtung Anlass, dass die geplante Übernahme zu Preissteigerungen zu Lasten der österreichischen Verbraucher führen könnte", erklärte die Kommission.

Die Wettbewerbshüter haben nun 90 weitere Werktage Zeit, um die Fusion zu überprüfen.

Heftige Debatten in der Branche

Die kolportierten Auflagen der EU-Kommission für den T-Mobile-tele.ring-Deal sorgen in der Branche bereits für heftige Debatten.

Hinterfragt werde vor allem, wie sinnvoll es sei, dass nun auch Hutchison als dann vierter Anbieter eine eigene Infrastruktur aufbaut - auch vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussionen in Österreich über zu viele Sendestationen und eine Handymastensteuer, hieß es.