05.05.2000

"LOVE CONDOM"

Bildquelle: PhotoDisc

Hilfsprogramme gegen "I Love You"

Alle Nachrichten deuten darauf hin, dass der kombinierte Virus "I Love You" eine Spur der Verwüstung quer über den Globus gezogen hat, die, von "Melissa" oder Win-CIH ["Tschernobyl"] abgesehen, bis dato ohne Beispiel ist.

Allein die Wurm-Funktion der explosionsartigen Verbreitung führte dazu, dass weltweit Tausende Mailserver lahm gelegt wurden. Der Telekom-Gigant Vodafone AirTouch war davon ebenso betroffen wie das britische Parlament.

Momentan entfaltet sich das höchst gemeine, in VB Script erstellte Programm in den USA, die XML-Mailingliste des Microsoft-Erzrivalen Sun verbreitet den MS-Virus ebenso wie ein Pressedienst des Pentagon. Der half, "I Love You" weiter zu verbreiten, indem er den Virus an die CIA und das vom FBI geführte "National Infrastructure Protection Centre" und andere Behörden sandte.

Experten tagen in DE

In Deutschland hat Innenminister Otto Schily eine Expertengruppe einberufen. Beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik [BSI] werde zurzeit mit Hochdruck an der Analyse des Virus sowie an entsprechenden Schutzmaßnahmen gearbeitet.

Von den Störungen durch diesen neuartigen Massenvirus seien neben privaten Systemen auch Rechenanlagen der Bundesverwaltung betroffen gewesen, hieß es.

Der Virus legte unter anderem das Computernetz der niedersächsischen Landesregierung teilweise lahm. "Wir können im Moment noch nicht genau sagen, welche der insgesamt 16.000 angeschlossenen Rechner betroffen sind und wie groß die Schäden sind", sagte der Sprecher der Landesregierung, Michael Linkersdöfer, zu Mittag.

Skandinavien

Auch in ganz Skandinavien sind massenhaft Computersysteme befallen worden. Unter anderem meldete Dänemarks Parlament "Folketing" in Kopenhagen, dass alle Abgeordneten die Mail bekommen hätten.