25.07.2005

HANDYS ETC.

Woche der Entscheidung für Siemens

Für Siemens werden in dieser Woche wichtige Weichen für die Zukunft gestellt, Stichtag dafür ist der Donnerstag. Die Aktionäre des taiwanesischen BenQ-Konzerns entscheiden über den Kauf der Siemens-Handysparte.

Experten rechnen nicht damit, dass die Übernahme von der BenQ-Hauptversammlung blockiert werden könnte. "Wir erwarten, dass die Transaktion mit großer Mehrheit gebilligt wird", heißt es in einer Studie der DZ Bank. "Wenn die Hauptversammlung aber gegen die Übernahme stimmt, könnte die Siemens-Aktie an diesem Tag um bis zu zehn Prozent einbrechen."

BenQ wird im obersten Preissegment Mobilfunkgeräte unter einer Doppelmarke anbieten. Anfang des kommenden Jahres sollen die ersten neuen Geräte mit der Doppelmarke in Barcelona vorgestellt worden.

Primäres Ziel der Fusion sei es nicht, Kosten zu sparen, verlautete aus dem Unternehmen. Vielmehr sollen die Stärken beider Marken intelligent verbunden werden, um höhere Umsätze zu erzielen.

Quartalszahlen am Donnerstag

Am selben Tag legt Siemens-Chef Klaus Kleinfeld die Zahlen für das abgelaufene Quartal vor. Da der geplante Verkauf der Handysparte an BenQ noch nicht offiziell über die Bühne gegangen ist, rechnen Analysten mit einem Gewinnrückgang.

Von der Finanznachrichten-Agentur dpa-AFX befragte Analysten rechnen im Schnitt mit einem Rückgang des operativen Gewinns von 1,24 auf 1,1 Milliarden Euro. Wenn man das Handygeschäft pro forma bereits herausrechnet, wäre das Ergebnis den Schätzungen zufolge stabil. Beim Umsatz erwarten die Experten für das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2004/05 [30. September] einen Anstieg von 18,2 auf 19,3 Milliarden Euro.

Das Handygeschäft hat Siemens in den vergangenen Quartalen stets drastische Verluste beschert. Auch wenn der Verkauf gelingt, wird es noch offene Baustellen bei Siemens geben. So ist die Zukunft des IT-Dienstleisters SBS weiter ungewiss.

Einen Verkauf der defizitären IT-Sparte schließt Siemens weiterhin nicht aus. SBS habe zwar eine Reihe interessanter Aufträge akquiriert, sagte ein Mitglied des Siemens-Zentralvorstands am Montag. Mit der Ergebnissituation bei SBS könne man jedoch überhaupt nicht zufrieden sein.