Microsoft-Aktie stürzt ab
Das US-Justizministerium und die 19 Bundesstaaten, die Microsoft geklagt hatten, fordern mit der Zerschlagung des Unternehmens gewissermaßen die Höchststrafe.
Wie die "Washington Post" und "USA Today" in ihren Montag-Ausgaben übereinstimmend berichten, wollen die Kläger dafür plädieren, den Verkauf des Betriebssytems Windows vom Rest des Konzerns zu trennen.
Dieser Entwurf eines Plans zur Zerschlagung des Unternehmens stellt einen dramatischen Höhepunkt im zweijährigen Verlauf des Prozesses dar - seit dem Kartellverfahren gegen AT&T 1974 wurde eine derartige Forderung seitens einer US-Regierung zum ersten Mal aufgestellt.
Senkrecht ab
Die Nachricht über die mögliche Zerschlagung Microsofts löste an
der Nasdaq einen Kursrutsch aus, die Microsoft-Aktie war wie dieser
[einem plötzlichen Herztod ähnelnde] Graph zeigt, zu Börsenstart
regelrecht abgestürzt, um 16.30 Uhr Ortszeit lag ihr Kurs bei

Unbegründet, durch nichts gerechtfertigt
Eine derartige, durch nichts zu begründende Maßnahme sei
ungerechtfertigt, sagte ein Sprecher Microsofts zur "Washington
Post". Eine Zerschlagung sei weder im Interesse der Industrie noch
in jenem der Konsumenten.

Die weiteren Fristen
Bundesrichter Thomas Jackson hatte den Klägern eine Frist bis zum 28. April gesetzt, um Strafen vorzuschlagen. Die Verteidigung hat dann bis 10. Mai Zeit, um zu reagieren.
Jackson hatte in seinem erstinstanzlichen Urteil Microsoft Anfang April bescheinigt, mit seinem Geschäftsgebaren gegen die Kartellgesetze verstoßen zu haben.
Der Konzern hofft, dass das Urteil im Berufungsverfahren umgestoßen wird. Zuvor muss jedoch das Strafmaß festgesetzt werden.
