Wiederbelebung für "Commodore"-Marke
Einer der bekanntesten und Legendenumwobensten Marken soll wieder einmal wiederauferstehen.
Die niederländische Firma Tulip hat die Marke "Commodore" und alle verbliebenen Patente an die US-Firma Yeahronimo verkauft, in Europa für ihr Download-Angebot von Musik und Videos bekannt.
Yeahronimo will mit dem Namen Commodore seine eigenen Services bewerben und hofft auch an der jüngsten Renaissance des Interesses an alten Computer und Spielen mitnachen zu können.
"Wir haben viel von der bestehenden Gemeinschaft der Commodore-User gehört, die immer wieder fragen, was mit 'ihrer' Marke weiter passiert", so Yeahronimo-Chef Ben van Weijhe. Bei der Entscheidung darüber, was mit der Marke passiere, wolle man mit der Community reden und zuhören, so van Weijhe.
Der Hersteller Tulip, der die Rechte 1997 übernommen hatte, startete vor eineinhalb Jahren zusammen mit der Firma Ironstone Partners selbst ein Comeback der Marke Commodore.
Comeback für Marke "Commodore""Brotkiste" als Kultobjekt
Bereits geplant sind MP3-Player unter der Marke Commodore und einfache Videospiel-Systeme mit älteren Commodore-Spielen, wie dem bereits erschienenen "C64 Direct-to-TV".
Der Deal soll innerhalb der nächsten Wochen abgeschlossen werden, als Kaufpreis wurden 24 Millionen Euro vereinbart, zahlbar in Tranchen bis zum Jahr 2010.
Die Rechte zur Klage von Urheberrechtsverletzungen vor dem Verkauf verbleiben bei Tulip. Yeahronimo kündigte bereits an, gegen mögliche Urheberrechtsverletzungen der Marke Commodore in den USA vorgehen zu wollen.
Zwar ist der Commodore 64 selbst seit Jahren offiziell vom Markt verschwunden, doch ist die über 20 Jahre alte "Brotkiste" längst zum Kultobjekt geworden.
Der Pionier-PC mit den klobigen Tasten kam im September 1982 auf den Markt und erlebte nur ein Jahr später seinen Durchbruch.
CommodoreworldTeurer Datenspeicher
Der C64 bezog seine Programme und Daten von 5-1/4-Zoll-Disketten mit einer Speicherkapazität von 170 KB.
Die Kapazität der teuren Datenträger - eine Diskette kostete 1986 etwa 1,5 Euro - ließ sich durch Tricks verdoppeln: Mit einem Locher wurde der Schreibschutz aufgehoben - so waren beide Seiten nutzbar.
Auch das Diskettenlaufwerk für rund 300 Euro war vielen C64-Besitzern zu teuer. Eine preiswerte, wenn auch Zeit raubende Alternative war der Kassettenrekorder "Datasette", mit dem ganz normale Musikkassetten bespielt werden konnten.
Auch heute wird noch für C64 entwickelt. So haben Commodore-Enthusiasten einen Internet-Browser für die Brotkiste programmiert, und über einen Festplattencontroller lassen sich moderne 80-GB-Platten an den IT-Dinosaurier anschließen.
20 Jahre Commodore 64
