Patente sollen Open Source schützen
Der Netzwerkausrüster Novell, der seit der SuSE- sowie Ximian-Übernahme ganz im Zeichen von Linux steht, will seine Open-Source-Produkte und den Linux-Kernel wenn notwendig mit seinem Patent-Portfolio gegen rechtliche Attacken schützen.
"Open Source stellt eine Bedrohung für die fest verwurzelten Interessen derer dar, die mit vagen Vorwürfen behaupten, Open Source berge Risiken, fremdes geistiges Eigentum zu verletzen", so Novell-CEO Jack Messman.
Novell bringe daher sein Patent-Portfolio in Verteidigungsstellung, um Kunden in gleichem Maße Rechtssicherheit bei seinen Open-Source- wie auch proprietären Produkten zu garantieren.
Künftig nur noch "Mixed Source"
Open Source werde propriätere jedoch auch auf lange Sicht nicht
vom Markt verdrängen, in Zukunft werde "Mixed Source" wohl das
weitestverbreitete Modell sein, erklärte Messman auf der "Brainshare
2004" in Barcelona.

Patente in vielen Bereichen
Novell fordert auch andere Firmen auf, ebenfalls ihre Patente gegen etwaige Klagen einzusetzen.
Die Verteidigungsstrategie baut dabei darauf auf, einen etwaigen Patentanspruch als ungültig abzuweisen, da dieses "prior art" derselben Erfindung sei oder da es in der Open-Source-Software gar nicht zum Einsatz komme. Oder man würde eine Ersatz-Software schreiben, die das Patent umgeht, oder sofort eine Gegenattacke starten, wenn der Kläger selbst ein Novell-Patent verletzt.
Novell deckt mit seinen Patenten viele Technologie-Bereiche wie Betriebssystem, Textverarbeitung, Datenbanken und mehr ab.
Gegen Softwarepatente in Europa
Zugleich spricht sich Novell gegen eine Ausweitung der
Patentierbarkeit von Software in Europa aus. Das aktuelle
Patentmodell sei ausreichend, Änderungen daher nicht nötig.
