PeopleSoft-Front gegen Übernahme bröckelt
Die interne Ablehnung der PeopleSoft-Direktoren gegen die Übernahme durch Oracle scheint langsam zu bröckeln.
Steven Goldby sagte vor einem Gericht in Delaware, wo PeopleSoft weiter versucht, sich gegen die Übernahme zu wehren, dass vor allem Konkurrent SAP von dem seit nunmehr über einem Jahr dauernden Ringen um eine feindliche Übernahme profitiere.
PeopleSoft sei nun bereit, über eine Übernahme zu reden, wenn der Preis stimme und der Deal mit "hoher Sicherheit" möglichst schnell über die Bühne gebracht werden kann, so Goldby.
Laut Sprecher Steve Swasey ist die Aussage keine Überraschung, sondern spiegle nur wider, was bereits in den 80 Meetings seit dem ersten Angebot von Oracle besprochen werde.
Bereit der überraschende Rausschmiss des bisherigen PeopleSoft-Chefs Craig Conway, der sich immer gegen den Deal ausgesprochen hatte, letzte Woche nährte die Spekulationen über eine mittlerweile geänderte Einstellung des Boards.

Conway wegen falscher Aussagen gefeuert
Conway sei unter anderem wegen seiner im September letzten Jahres gegenüber Analysten geäußerten Prognose gefeuert worden, dass der Übernahmeversuch die Umsätze von PeopleSoft nicht beeinträchtigen werde, so Goldby weiter.
In einer Videoaufnahme, die von Oracle bei Gericht vorgelegt wurde und das PeopleSoft-Board als Grundlage für seine Entscheidung nahm, sagte Conway, dass er hoffte, dass seine Aussage als sich selbst erfüllende Prophezeiung aufgehe.
Conway war vor allem durch seine offen feindliche Haltung gegenüber seinem früheren Boss bei Oracle, Larry Ellison, ein großes Hindernis für die Übernahme.
Oracle versucht derzeit vor Gericht, die von PeopleSoft getroffenen Maßnahmen, die eine Übernahme verhindern sollen, außer Kraft setzen zu lassen. So wurde ein spezielles Kundenprogramm gestartet, das Oracle auch bei einer Übernahme zur Weiterführung der PeopleSoft-Software verpflichtet.
