Virtuell zwischen Küche, Kind und Karriere
Vor kurzem fand sich auf dem Schreibtisch der Redaktion eine Ausgabe des Computerspiels "Sims2".
Was liegt bei einer Personen-Simulation näher als das reale Leben zu simulieren, dachten sich die Neffen der Tante Jutta, und bauten das Team rund um die Tante virtuell nach.
Diese erhielten einen, aufgrund des zu Spielbeginn chronischen Geldmangels, ziemlich trashigen Wohnraum in Merkwürdighausen zugeordnet und wurden anschließend aufeinander losgelassen.
Für Spaß und Arbeit
Ein passender Computer zog erst im Laufe des Spiels ein - damit
kann gechattet, Job gesucht, gespielt und E-Mails verschickt werden.

Essenslieferung
Eine der wichtigsten Dinge im Leben ist bekanntlich Essen, das standesgemäß telefonisch bestellt und an die Tür geliefert wird.
Gefahr im Verzug
Alleine für die Zubereitung mussten zuvor die nötigen Kompetenzen angeeignet werden. Mitunter lief dabei aber auch einiges schief und endete ...
... im Besuch des Nervenarztes, der die zerstörten Gemüter wieder aufzubauen suchte.
Verschiedene Zielsetzungen
Recht schnell zog der Alltag ein. Anhand der individuellen Präferenzen zeichneten sich dabei die unterschiedlichen Charaktere ab.
Während manche ohne Arbeit unglücklich zu sein schienen, zogen andere das süsse Leben vor.
Dieser Liason war leider kein langes Glück beschieden. Nicht nur war der Auserwählte bereits anderweitig vergeben, er wurde auch bald vom Tod besucht und spukt seitdem als Geist durch die Räumlichkeiten.
Werdegang eines Babys
Diese Beziehung hatte da ganz andere Folgen. Nach einer kurzen Begegnung unter der Bettdecke und einer relativ langen Schwangerschaft [mit allen Unannehmlichkeiten] wurde das erste Kind in der Küche zur Welt gebracht.
Der soziale Untergang
Während das Leben der digitalen Tante Jutta zu Beginn vor allem von Karriere und Spaß bestimmt war, zog mit dem ersten Kind, und dem unbeabsichtigerweise ziemlich schnell darauf folgenden zweiten, das Chaos ein.
Nun mussten im Spiel die Bedürfnisse von insgesamt sieben Personen befriedigt werden. Mal abgesehen von Notwendigkeiten wie Essen, Schlafen, Toilette und Unterhaltung hatten die Beteiligten auch noch alle gleichzeitig Geburtstag.
Die Geburtstagsfeier fiel leider ins Wasser, weil die bereits gewonnen Freunde aus Zeitmangel nicht ausreichend betreut werden konnten und kaum jemand bei der Feier auftauchte.
Anschließend alterten die digitalen Abbilder rapide und waren stimmungsmäßig nicht mehr in den grünen Bereich zu bewegen.
Mein Freund Harvey
Wenn ein Sim mal schlecht drauf ist, kommt ein Hase vorbei und versucht es mit Aufmunterung.
Bugs behinderten Spielverlauf
Während des Spiels zeichneten sich auch einige schräge Bugs ab. So kann man in der Neuauflage des laut Herstellers erfolgreichsten PC-Spiels aller Zeiten zwar die Wände der Häuser nun auch diagonal aufziehen - nur das Mobiliar beharrt auf einer geradlinigen Ausrichtung, was vor allem bei Wandmontagen zu Problemen führt.
Aus einem nicht schlüssigen Grund blieb Kind Nummer zwei zudem ständig einer Figur zugeordnet, die damit allerdings offenbar wenig anfangen konnte und es zu dem bereits integrierten Teddybären hinzufügte, es dabei aber nicht aktiv im Arm hielt.
Dieser Bug führte dazu, dass der Sim nicht nur unter der ständigen Geruchsbelästigung der inzwischen vollen Windel zu leiden hatte und stimmungsmäßig entsprechend abbaute, auch konnte niemand sonst Kind und Vater voneinander trennen.
Erst in letzter Minute wurde das Kind vor dem Hungertod gerettet.
Altbewährtes ist geblieben
Wer die erste Version gespielt hat, wird sich auch in der Neuauflage schnell zurecht finden.
Am ursprünglichen Spielprinzip wurde nichts verändert, der Charakter der Sims kann nun allerdings recht individuell gestaltet werden. Recht stressig kann das Erfüllen der Sim-Wünsche sein, um schlussendlich ein glückliches Leben zu erzielen.
Wer seinen Sims nicht beim Sterben zusehen will, kann das mit einem offiziellen Cheat auch hintanhalten. Daneben finden sich im Netz noch eine ganze Reihe anderer nützlicher Hinweise und Downloads wie neue Augenbrauen oder Kleidung.
Auf zusätzliche Einrichtungsgegenstände muss allerdings noch gewartet werden, das passende Erstellungstool wurde von Maxis noch nicht veröffentlicht.
Zum Abschluss bleibt die Erinnerung an bessere Zeiten, denn die Tage der digitalen Tante Jutta scheinen mittlerweile gezählt zu sein.
