Athens Kampf gegen das Handy-Blackout
Griechenlands Hauptstadt kämpfte wohl bis zuletzt mit der nötigen Infrastruktur für die Olympischen Spiele.
Darunter fallen aber nicht nur Straßen und eine ausreichende Bettenanzahl, sondern auch die Versorgung mit Telekommunikation, um dem Mitteilungsbedürfnis der Besucher gerecht zu werden.
Seit 2000 hat der vormals staatliche Telekommunikationskonzern OTE 43.000 Festnetz-Leitungen in olympischen Stätten in und um Athen gebaut sowie 3.000 ISDN-Leitungen für die aus der ganzen Welt erwarteten 21.500 Journalisten.
OTE hat zudem rund 300 Millionen Euro für die Verbesserung der griechischen Infrastruktur ausgegeben, dafür wurden rund 1.207 Kilometer Glasfaser verlegt sowie 11.000 breitbandige Computer- und Datenanschlüsse installiert.
Daneben half OTE auch beim Aufbau der Infrastruktur für das Sicherheitsnetzwerk der Einsatzkräfte.

Erste Ausfälle
Die Zahl der Handymasten in Athen hat sich annähernd verdreifacht, da auch Firmen wie Cosmote [die Mobilfunktochter von OTE], Vodafone und die italienische TIM für den erwarteten Ansturm rüsteten.
Doch das alleine dürfte nicht ausreichen. So war bereits im Vorfeld der Spiele von der seit langem befürchteten Netzüberlastung und verloren gegangen Telefonaten zu hören. Die Sprecher der zuständigen Firmen machten die steigende Zahl der Anrufer dafür verantwortlich.
Auch die Internet-Verbindungen haben offenbar bereits ihr Limit erreicht, da sie zeitweise ebenfalls bereits lahmten. Am Mittwoch fielen Teile des ADSL-Service in Teilen Athens, einigen olympischen Stätten sowie im Süden Griechenlands für eine halbe Stunde wegen einer Fehlfunktion des Systems aus.
OTE und Cosmote haben laut Sprecher noch Notfallpläne, um das Mobilfunknetz im Bedarfsfall zu verstärken.

Totale Überwachung
Neben der puren Überlastung könnte möglicherweise auch die Totalüberwachung der Kommunikation für Ausfälle sorgen.
Das von SAIC eigens entwickelte System namens C41 überwacht sämtliche Kommunikation, die über Internet-Service-Provider und Telekom-Unternehmen abgewickelt wird.
Die Software des britischen Herstellers Autonomy scannt Texte und Sprache nach Zeichen von terroristischer Aktivität.
Im Juni weitete die griechische Regierung die Überwachungsbefugnisse für die Zeit der Olympischen Spiele darauf aus.
