BenQ wird nicht gepfändet
Antrag von BenQ-Mobile-Insolvenzverwalter abgelehnt
Der taiwanesische Konzern BenQ hat vor dem Münchner Landgericht einen Erfolg gegen den Insolvenzverwalter des Pleite gegangenen deutschen Handyherstellers BenQ-Mobile erzielt.
Das Gericht hob am Donnerstag einen Pfändungsantrag des Insolvenzverwalters über Vermögenswerte in Höhe von rund 1,8 Mio. Euro auf.
Nach Angaben des Gerichts wurde die Pfändung lediglich für andere Vermögenswerte in Höhe von rund 400.000 Euro aufrechterhalten. Der Beschluss ist jedoch noch nicht rechtskräftig.
Die deutsche Tochter von BenQ war aus dem Verkauf der kriselnden Siemens-Handysparte hervorgegangen. Knapp ein Jahr nach der Übernahme hatte der Mutterkonzern dem Unternehmen mit mehr als 3.000 Mitarbeitern den Geldhahn zugedreht und es in die Insolvenz geschickt. Seitdem sitzt die deutsche Tochter auf einem milliardenschweren Schuldenberg und steht Forderungen von über 4.000 Gläubigern gegenüber.
Klagen über 100 Mio. Euro
Insolvenzverwalter Martin Prager hatte gegen BenQ Taiwan insgesamt Klagen in Höhe von über 100 Mio. Euro eingereicht. Dabei ging es um Warenlieferungen sowie Bonuszahlungen, die der Mutterkonzern leitenden BenQ-Mobile-Mitarbeitern zugesagt habe, die aber von der deutschen Tochter bezahlt worden seien.
Mit dem Pfändungsanträgen über Vermögenswerte wie beispielsweise Patente wollte Prager seine Forderungen gegen den taiwanesischen Konzern absichern.
(APA | AP)
