BenQ-Manager sollen Boni zurückgeben

pleite
10.08.2007

Insolvenzverwalter reicht Klage ein

Der Insolvenzverwalter von BenQ Mobile klagt erneut die taiwanische Konzernmutter des pleitegegangenen Handyherstellers. Gegen BenQ sei eine weitere Klage in Höhe von rund 26 Millionen Euro beim Landgericht München eingereicht worden, teilte Rechtsanwalt Martin Prager am Freitag in München mit. Damit würden Bonuszahlungen an leitende Mitarbeiter von BenQ Mobile angefochten, die von Taiwan zugesagt, aber von der deutschen Tochter geleistet worden seien.

Manager sollen Geld zurückgeben

Die Insolvenzverwaltung sei rechtlich verpflichtet, gegen diese Zahlungen vorzugehen, hieß es. Pragers Forderung richtet sich zunächst an BenQ: Zahlt der Konzern nicht, will er die Gelder von den leitenden Mitarbeitern zurückfordern.

Im Zuge der Klage erwirkte Prager den Angaben zufolge beim Landgericht München außerdem einen sogenannten Arrest, um den Zugriff auf vorhandene Vermögenswerte von BenQ in Deutschland zu sichern. Ein Gericht in den Niederlanden habe einen weiteren Arrest erlassen.

Der Insolvenzverwalter hatte Mitte Juli bereits zwei Anfechtungsklagen gegen BenQ in Höhe von mehr als 80 Millionen Euro eingereicht. Der taiwanische Konzern drohte seinerseits mit Schadenersatzforderungen wegen Rufschädigung. BenQ hatte die ehemalige Siemens-Handysparte im vergangenen Herbst nach hohen Verlusten abrupt in die Pleite geschickt. Rund 3.000 Mitarbeiter waren davon betroffen.

(Reuters)