Sex soll Spieleverkauf ankurbeln
Im Rahmen der weltgrößten Spielemesse E3 [Electronic Entertainment Expo] in Los Angeles zeichnet sich bei den neuen Spielen ein Trend ab:
Nach Rennen, Kämpfen und Schießereien ist nun die Liebe ein neues Thema, zumindest der physische Akt.
Die neuen Videospiele werden als gewaltfrei angepriesen, dafür geht es aber andernorts zur Sache: Trinkspiele mit drallen College-Girls, Wet-T-Shirt-Contests, Planschen mit den Playboy-Bunnys und Partys feiern auf Hugh Hefners Anwesen stehen dabei auf dem Programm.
Welterfolg "Die Sims"
Das von Electronic Art [EA] entwickelte Spiel wurde mehrere
Millionen Male verkauft. In 13 Sprachen übersetzt, haben sich "Die
Sims" in den vergangenen Jahren in vielen Ländern als das Highlight
schlechthin erwiesen.

Liebe und Lust in "Die Sims 2"
In "Die Sims 2" wird wie beim Vorgänger das Leben einer Familie simuliert. Der Spieler kann die Karrieren der Familienmitglieder, technische und soziale Fähigkeiten und die Verhältnisse innerhalb der Familie durch verschiedene Parameter beeinflussen.
Alltagsaufgaben werden im Sequel jedoch nicht so wichtig genommen, im Vordergrund stehen eine Reihe von emotionalen Anforderungen, dabei wird auch zwischen Liebe und Lust unterschieden.
So sind in "Sims 2" Ex-Freundinnen, Eifersucht und Nervenzusammenbrüche ein Thema. Die Sexualität in dem PC-Game, das Ende August auf den Markt kommen soll, wird als für T [Teenager] geeignet eingestuft.
Küssen ist in dem Spielehit das höchste der Gefühle. Die Protagonisten können zwar Sex haben und auch schwanger werden, zum Onscreen-Koitus kommt es aber nicht.

Wet-T-Shirt-Contests und Trinkspiele
Expliziter geht es da in "Playboy: The Mansion" von Arush Entertainment und "Leisure Suit Larry: Magna Cum Laude" von High-Voltage Software zu, einem Remake aus den 80ern.
Beide Games sollen noch dieses Jahr auf den Markt kommen, die Einstufung als "Adult Only" will man jedoch möglichst umgehen.
In "Leisure Suit Larry" wirbt ein junger Mann um die Gunst seiner ziemlich drallen College-Mitschülerinnen. Dabei werden Trinkspiele gespielt, Wet-T-Shirt-Contests organisiert und Slips gestohlen, alles in bester "American Pie"-Manier.
Ein Aufschrei von besorgten Eltern und diversen Behörden ist dabei vorprogrammiert. Brian Bilicki, einer der Entwickler des Spiels, versteht solche Bedenken allerdings nicht: "Man kann in verschiedenen Spielen Leuten den Kopf einschlagen oder sie erschießen, aber man soll kein Game spielen, bei dem man versucht, bei einem Mädchen zu punkten?"
US-Version zensuriert
Laut Bilicki soll "Leisure Suit Larry" hauptsächlich "witzige"
Sexszenen beinhalten, in den USA werden diese wohl mit einem
schwarzen Balken zensuriert oder weggeschnitten, für Europa soll es
eine explizitere Version geben.

Ein Mal Hugh Hefner sein
Runde Kurven soll es auch bei "Playboy: The Mansion" zur Genüge geben, mehr als oben ohne wird jedoch nicht gezeigt.
Der Spieler kann dabei in die Haut des Playboy-Millionärs Hugh Hefner schlüpfen, Partys organisieren, mit den Bunnys im Whirlpool planschen und Schönheiten davon überzeugen, für den Playboy zu posieren.
Wenn Hugh auf einer Party eine Frau anspricht, gibt es mehrere Optionen: Er kann ihr die Hand schütteln, sie freundschaftlich begrüßen oder umarmen.
Das führt zu weiteren Optionen. Macht er jedoch zu früh sexuelle Avancen, bekommt sogar Hugh einen Korb.
Absolut gewaltfrei
Spieleproduzent Chris Boxmeyer ist mit seinem Werk zufrieden: "In
diesem Spiel gibt es absolut keine Gewalt."
