Wiener Glasfaser für den Schlüsseldienst
Die Stadt Wien lässt derzeit bekanntlich die Möglichkeiten eines Glasfaserkabelnetzes für die Bundeshauptstadt in einer Studie überprüfen.
Bürgerbeteiligung und Vermeidung des "digital divide" seien neben standortpolitischen Überlegungen die Hauptmotivation für die mögliche Errichtung eines solchen Netzes, so Leiter Gerhard Weis.
"Keinesfalls" gehe es der Stadt darum, ein Monopol zu errichten oder bestehenden Betreibern das Wasser abzugraben, so Weis weiter. Und keinesfalls soll das Projekt, so es beschlossen wird, mit Steuermitteln finanziert werden: "Das soll sich selbst tragen."
Bei der Errichtung sollen Partner helfen, im Betrieb dann [Content]Kunden Inhalte einspeisen. Als Anwendungsmöglichkeiten sieht Weis die Einspeisung von TV-Kabel bis hin zum Angebot eines Schlüssel-Notdienst im Grätzel.
Die ISPA [Internet Service Provider Österreich] reagierte verstimmt als die Pläne zuletzt bekannt wurden. Sie fordert ihre sofortige Einbindung in die Planung.

Kosten noch unbeziffert
Die Kosten des Projekts will Weis noch nicht genau beziffern, sie lägen aber "weit unter" der kolportierten Summe von 1,2 Mrd. Euro. Ein "Return of Investment" nach drei bis fünf Jahren wäre "theoretisch" zu schaffen, meint er. "Wenn man sich für niedrigere Tarife entscheidet, könnte das freilich auch länger dauern."
Die Tarifgestaltung soll sich auch an der Art der Benutzung orientieren, so Weis weiter. Es gelte, eine möglichst große Verbreitung anzustreben. "Generell sollten die individuellen Kommunikationsbudgets aber jedenfalls erheblich sinken", so Weis.
Als Argumentation für den Umstieg bringt Weis mögliche Datenübertragungsraten von 100 Mbit/s, ausbaubar bis zu einem Gigabit. Damit sollen auch andere Services neben dem reinen Datendienst möglich sein.
Weiterer Vorteil laut Weis: Da die Daten durch Licht und nicht durch elektronische Impulse übertragen werden, sei der Datenschutz in viel höherem Ausmaß garantiert, "und das ohne Elektro-Smog".
