US-Medienkonzentration nimmt zu
Der Medienmogul Rupert Murdoch steigt beim größten amerikanischen Anbieter von Satellitenfernsehen ein. Die US-Bundesbehörde für Kommunikation [FCC] genehmigte die Übernahme von DirecTV durch Murdochs Firma News Corp. am Freitag mit einer Reihe von Auflagen.
Damit trat die Behörde Bedenken entgegen, dass News Corp. die Programme ihrer Sendergruppe Fox nur noch via Satellit und nicht mehr über Kabel verbreiten könnte, um Fernsehzuschauer zum Umsteigen auf DirecTV zu bewegen. Es handelt sich um ein Pay-TV-Angebot.
Die FCC verbat News Corp. allerdings nicht ausdrücklich, seine Programme nur noch über DirecTV anzubieten. Die Firma wurde lediglich zu einem Schiedsgerichtsverfahren verpflichtet, um eine Einigung mit Kabelnetzbetreibern und anderen Satellitenfernseh-Anbietern herbeizuführen.
Weiterhin erhielt News Corp. die Auflage, bei der Zuteilung der Satellitenkanäle von DirecTV seine eigenen Programme und Programme anderer Sender gleich zu behandeln. DirecTV bietet bisher elf Millionen Abonnenten verschiedene Programmpakete an, für die eine Monatsgebühr von mindestens 39 USD [31 Euro] zu entrichten ist.
FCC erleichtert MedienkonzentrationKnappe Entscheidung
Die Entscheidung der Kommission fiel mit drei zu zwei Stimmen denkbar knapp. Während die republikanische Mehrheit sich für den Zusammenschluss aussprach, stimmten die beiden demokratischen Ausschussmitglieder dagegen.
Der republikanische Vorsitzende der FCC, Michael Powell, bezeichnete die Fusion als Sieg für die Fernsehzuschauer, weil sie den Wettbewerb stärke. Dies werde "den Druck erhöhen, die Angebote zu verbessern und die Preise für Kabel- wie Satellitenfernsehzuschauer zu senken".
Der Demokrat Michael Copps erklärte dagegen, die Fusion werde den Wettbewerb schwächen. "Wo ist die Logik - wieso ist es im öffentlichen Interesse, mehr und mehr Medienmacht auf immer weniger Mitspieler zu konzentrieren?" fragte Copps.
Den im April veröffentlichten Fusionsplänen zufolge wird News Corp. über seine Tochterfirma Fox Entertainment 34 Prozent der Anteile des Unternehmens Hughes Electronics übernehmen, zu dem DirecTV gehört. News Corp. erhielte dadurch die Mehrheitsbeteiligung an DirecTV und würde gleichzeitig größter Anteilseigner von Hughes Electronics. Hughes gehört bisher zum Konzern General Motors, soll für die Fusion aber in ein eigenständiges Unternehmen umgewandelt werden, wobei 20 Prozent der Anteile bei Mitarbeiter-Fonds von General Motors verbleiben.
