Neuausschreibung noch heuer möglich
Das Innenministerium will den Auftrag zur Errichtung und zum Betrieb eines österreichweiten Blaulichtfunknetzes möglicherweise noch heuer neu ausschreiben.
Details zur weiteren Vorgangsweise sollen in den nächsten Wochen festgelegt werden, hieß es am Montag aus dem Innenministerium.
Man strebe mit der nunmehrigen Neuausschreibung des Funknetzes weiterhin eine österreichweite Lösung an.
Bei der Ausschreibung gelte das Vergabegesetz, womit sich auch das frühere Betreiberkonsortium master-talk wieder bewerben könnte.
Österreich strebt bereits seit 1997 einen österreichweiten digitalen Funk innerhalb der Exekutive, der Ländern, Ministerien und Einsatzorganisationen zur effizienten Kommunikation an.

Auftragswert von 310 Mio. Euro
Die Errichtung des ursprünglich geplanten Blaulicht-Tetra-Funknetzes "ADONIS" durch die Betreiberfirma master-talk scheiterte Ende Juni 2003.
Das Innenministerium habe den Vertrag gekündigt, weil das Projektmanagement durch master-talk "mangelhaft" gewesen sei, so ein Sprecher des Innenministeriums.
An master-talk halten Siemens und die Wiener Stadtwerke jeweils 32,45 Prozent, Raiffeisen 25,1 Prozent und der Verbund 10 Prozent.
ADONIS sollte den ursprünglichen Plänen zufolge in einer ersten Stufe schon seit März 2003 in Betrieb sein, der Vollausbau war für 2005 vorgesehen. Der Auftragswert lag bei 310 Mio. Euro.
Das Bundesland Tirol, wo bereits einiges in den Aufbau investiert wurde, soll dabei eine Vorreiterrolle spielen und helfen, alle anderen Bundesländer wieder mit ins Boot zu holen. Zuletzt hatte man Insellösungen für einzelne Bundesländer befürchtet.
