Entscheidung über ADONIS-Zukunft im Herbst
Nachdem das 310-Millionen-Euro-Projekt ADONIS für die österreichischen Blaulichtorganisationen vorerst gescheitert ist, wolle das Innenministerium im September über das weitere Vorgehen in Sachen Tetra-Bündelfunknetz entscheiden, sagte der zuständige technische Projektleiter im Innenministerium, Manfred Blaha.
Innenminister Ernst Strasser [ÖVP] sei insgesamt weiterhin davon überzeugt, dass Österreich ein digitales Funksystem brauche, und "natürlich weiterhin an einer österreichweiten Lösung interessiert".
Erster Anlauf Anfang Juni gescheitert
Das Innenministerium und die Betreiberfirma master-talk, ein
Konsortium von Siemens, Wiener Stadtwerken, RZB und Verbund, hatte
Ende Juni den Vertrag über den Aufbau des Bündelfunknetzes wegen
Uneinigkeit bei Kosten, Zeitplan und Durchführung gegenseitig
aufgekündigt.

Hohe Dringlichkeit in Tirol
Eine Arbeitsgruppe mit Vertretern des Innenministeriums, von Blaulichtorganisationen wie dem Roten Kreuz und dem Dachverband der österreichischen Feuerwehren und des Landes Tirol lote derzeit Möglichkeiten für den Aufbau eines Funknetzes in Tirol aus, berichtete Blaha.
In Tirol besteht derzeit der größte Handlungsbedarf, da ADONIS dort bereits seit April im Probebetrieb lief und im Gegensatz zu anderen Bundesländern nichts mehr in eigene Funknetze investiert wurde. Die Tiroler überlegen nun, möglichst schnell eine eigene Infrastruktur aufzubauen.
Die Vergabe für den Aufbau eines Netzes in Tirol werde noch heuer erfolgen, so Blaha. Derzeit würden alle Varianten der Auftragsvergabe geprüft.