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Koch Media schließt Deep Silver Vienna

PLAY OFF
30.01.2010

Die wechselvolle Geschichte des heimischen Spielestudios Deep Silver Vienna, ehemals Rockstar Vienna und davor neo, hat am Freitag einen weiteren "Höhepunkt" erreicht: Koch Media gab nach dem Rückzug der beiden Firmengründer Niki Laber und Hannes Seifert bekannt, das Studio zu schließen. "Ride to Hell" soll noch veröffentlicht werden.

Die Nachricht kam für die rund 20 Mitarbeiter von Deep Silver Vienna mehr als überraschend: Per 31. Jänner wird das Studio in Wien geschlossen, die Mitarbeiter sind ab Ende März arbeitslos.

Auch für den scheidenden Mitgründer und Geschäftsführer Seifert und seinen ehemaligen Kompagnon Laber kam die Nachricht unerwartet, wie sie gegenüber ORF.at erklärten: Eigentlich sollte das Studio nach ihrem Ausscheiden weitergeführt werden. Laber verließ das Studio Mitte Dezember, Seifert Ende Jänner. Seifert wird ab Mitte Februar bei Square Enix als Creative Director arbeiten.

"Redundante Stellen abbauen"

Klemens Kundratitz, Geschäftsführer von Koch Media, erklärte in einer Aussendung: "Diese Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen. Angesichts der derzeitigen wirtschaftlichen Gesamtlage ist es für Koch Media jedoch notwendig geworden, Prozesse weiter zu optimieren, die Produktionsleitung entsprechend vollständig nach München zu holen und in der Konsequenz redundante Stellen abzubauen." Es werde erwogen, einigen Mitarbeitern von Deep Silver Vienna Stellen innerhalb der Unternehmensgruppe anzubieten.

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Von neo zu Rockstar zu Deep Silver

Deep Silver Vienna entstand 2007 aus der Übernahme des Studios Games That Matter, das von Seifert und Laber nach dem Aus von Rockstar Vienna gegründet wurde. Das Studio sollte für die gesamte Konsolenstrategie von Koch zuständig sein, hieß es damals. Seifert und Laber sind seit 1993 in der Spielebranche tätig, damals noch mit der Firma neo Software.

Mit Games That Matter und auch Deep Silver Vienna versuchten sie, das Prinzip des Outsourcings bei der Spieleentwicklung umzusetzen: Ein kleines Team in Wien war für die Projektkonzeption und die Gesamtumsetzung der Spiele zuständig, die einzelnen Teile wurden von externen Partnern, wie etwa dem Wiener Studio Sproing, zugeliefert.

"Ride to Hell" soll 2011 kommen

Deep Silver Vienna veröffentlichte letztes Jahr "Cursed Mountain" für die Wii, die Umsetzung für den PC erscheint nächste Woche. Schon länger angekündigt, soll der von Deep Silver Vienna entwickelte GTA-Klon "Ride to Hell" trotz der Schließung des Wiener Studios nun 2011 auf den Markt kommen und vom Hauptquartier in München fertiggestellt werden.

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