Kahlschlag bei Mininova
Torrent-Suchmaschine dünnt nach Urteil Angebot radikal aus
Die niederländische Torrent-Suchmaschine Mininova hat am Donnerstag ihr Angebot radikal ausgedünnt und sämtliche Torrents entfernt, die nicht über das hauseigene Vertriebsservice Mininova Content Distribution auf die Seite gelangten.
Damit folge man der Anordnung des Gerichts von Utrecht, das die Betreiber Ende August angewiesen hatte, Torrents, die auf urheberrechtlich geschützte Inhalte verweisen, innerhalb von drei Monaten aus dem Angebot zu nehmen, hieß es im Mininova-Blog. Bei Nichteinhaltung der Anordnung drohten den Mininova-Betreibern Geldstrafen von bis zu fünf Millionen Euro.
"Filtersysteme mangelhaft"
Man habe in den vergangenen Monaten verschiedene Filtersysteme getestet, um der Anordnung des Gerichts nachzukommen, so das Mininova-Team. Es sei jedoch weder technologisch noch operativ möglich, ein hunderprozentig funktionierendes System zu implementieren. Die Beschränkung des Angebots sei zum gegenwärtigen Zeitpunkt die einzige Alternative. Eine Berufung gegen die Entscheidung des Gerichts wollen sich die Mininova-Betreiber aber auch weiterhin vorbehalten.
Mininova gilt als eine der größten Torrent-Suchmaschinen der Welt. Anders als etwa die Torrent-Tracker-Site The Pirate Bay hat Mininova Torrents mit urheberrechtlich geschützten Material auf Anordnung der Rechteinhaber gelöscht. Das Gericht von Utrecht befand in einem von der niederländischen Urheberrechtsorganisation BREIN angestrengten Verfahren, dass das jedoch nicht genug sei.