19.05.2003

TREND

Bildquelle: LGE

Asiatische Handydesigns für Europa

Spätestens seit der Einführung des Mobilfunkstandards der dritten Generation, UMTS [Universal Mobile Telecommunication Service], blicken die europäischen Netzbetreiber verstärkt über den Tellerrand hin zu asiatischen Handys.

Dort ist man nämlich in der Entwicklung von 2,5- und 3G-Diensten weiter als hierzulande. Farb-TFT-Displays, vergleichsweise hochauflösende Kameras, die Verwendung von Chips aus dem Digicam-Bereich, flüssige Videos und ähnliche Anwendungen ist man dort bereits gewohnt.

Bis dato wurden die asiatischen Handys in Europa allerdings nur im Lowend-GSM-Bereich verkauft, während die voll ausgestatteten Modelle dem dortigen Markt vorbehalten blieben. Zum einen waren die Hersteller viel zu beschäftigt, auf dem heimischen Markt Erfolge zu erzielen, zum anderen standen einer einfachen Konvertierung diverse technische Hürden im Wege.

"Nokia bleibt Marktführer"

"Nokia wird in den nächsten Jahren sicherlich Marktführer in Europa bleiben", macht sich Kenny H. Ryu, Marketingmanager der GSM-Abteilung beim südkoreanischen Elektronikkonzern LG Electronics [LGE], nichts vor. "Wir glauben aber, dass wir bis 2005 zu den Top 3 weltweit aufsteigen werden. LGE konnte seinen weltweiten Marktanteil in Windeseile auf den mittlerweile fünften Platz, noch vor SonyEricsson, ausbauen. Wachstumsraten von mehr als 50 Prozent jährlich sind Standard.

Das verstärkte Auftreten asiatischer Handymarken in Europa bedeutet aber auch, dass sich Konsumenten an neue Handydesigns gewöhnen müssen. Das so genannte "Bartype"-Design, bei dem sich das Display fix über der Tastatur befindet, ist in Asien vollkommen out. In der Designschere zwischen großen Displays und kleinen Ausmaßen machen sie bald auch wenig Sinn.

Hightech-Modelle zuerst in Österreich

LG Electronics will seine Hightech-Modelle noch heuer nach Europa bringen - allen voran in Österreich. Das Unternehmen ist mit One, Mobilkom und T-Mobile im Gespräch und will zuerst über One seine UMTS-Modelle in Österreich einführen. später sollen Vodafone [UK] sowie Orange [UK und Frankreich] folgen.

Im Jahr 2004 soll der asiatische Technik-Vorsprung im Handybereich komplett nach Europa überschwappen. Eingebaute Digicams mit 2 Megapixel, 3 Zoll grosse Displays, neue Formfaktoren, verbesserte User Interfaces, flüssiges Videoconferencing mit 15 Frames pro Sekunde, Stereolautsprecher, 10 Millionen Farben, MP4/MP3-Kompatibilität und GPS-Modul sind dann neben Standardfunktionen wie GSM, GPRS, UMTS, WAP 2.0, Video/Audio, Bluetooth, Infrarot und USB in einem einzigen Gerät erhältlich.