Aktienoptionen kosten IT-Chefs den Job
Der ausufernde Skandal um die Rückdatierung von Aktienoptionen bei US-Unternehmen hat zu prominenten Rücktritten in der IT-Branche geführt.
Beim Anti-Viren-Softwarehersteller McAfee trat der Konzernchef und Verwaltungsratsvorsitzende George Samenuk zurück. Firmenpräsident Kevin Weiss wurde entlassen, wie McAfee am Mittwoch bekannt gab.
Bei der Online-Medienfirma CNET Networks nahm Konzernchef und Verwaltungsratsvorsitzender Shelby Bonnie seinen Hut.
Bereicherung durch Rückdatierung
Durch die Rückdatierung von Optionsvergaben auf einen Zeitpunkt, an dem der Aktienkurs besonders niedrig war, können die Empfänger bei einer späteren Ausnutzung auf einem höheren Kursniveau ihre Gewinne stärker steigern. Es laufen behördliche Untersuchungen bei mehr als 100 amerikanischen Unternehmen, etwa auch bei Apple.
Apple muss offenbar mehrere frühere Finanzberichte revidieren. CEO Steve Jobs wusste von einem Teil der Optionsbewilligungen, er profitierte von den Programmen aber nicht, teilte das Unternehmen mit.
Sonderbelastungen erwartet
McAfee erwartet im Zusammenhang mit früheren Aktienoptionen Sonderbelastungen von 100 bis 150 Millionen Dollar vor Steuern. Das Unternehmen ernannte Verwaltungsratsmitglied Dale Fuller zum Interimschef und Präsidenten.
Samenuk betonte, es sei im besten Interesse der Gesellschaft, der Aktionäre und der Mitarbeiter, dass er nach fast sechs Jahren zurücktrete. Er bedauere, dass sich einige der Aktienoptionsprobleme zur Zeit seiner Führung abgespielt hätten.
CNET liefert keine Begründung
CNET gab keine Gründe für den Rücktritt des Firmenmitgründers Bonnie an. Das Unternehmen betonte in einer separaten Erklärung, dass bei einer firmeninternen Untersuchung von 1996 bis mindestens 2003 Mängel bei der Optionsvergabe festgestellt worden seien, einschließlich einiger Fälle von Rückdatierungen.
(dpa)