Apple bestätigt Bilanzfälschung
Der US-Computerhersteller Apple räumt Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe von Aktienoptionen ein. Nun müssen frühere Bilanzen neu erstellt werden. Apple-Chef Steve Jobs entschuldigte sich bei den Aktionären.
Apple muss offenbar mehrere frühere Finanzberichte revidieren. Eine interne Untersuchung hat den Verdacht auf Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe von Aktienoptionen bestätigt, teilte das Unternehmen am Mittwoch nach Börsenschluss mit.
Wie hoch die finanziellen Auswirkungen sind und über welche Zeiträume neue Berichte erstellt werden müssen, ist noch unklar.
Aktienoptionen rückdatiert
Den Angaben zufolge wurden bei 15 Gelegenheiten zwischen 1997 und 2002 Aktienoptionen rückdatiert.
Direktoriumsmitglied Fred Anderson trat von seinm Posten zurück, weil die Vorgänge in seine Zeit als Finanzchef fielen.
Jobs war eingeweiht
Jobs wusste von einem Teil der Optionsbewilligungen, er profitierte von den Programmen aber nicht, teilte das Unternehmen mit.
Jobs entschuldigte sich bei den Apple-Aktionären und den Beschäftigten des Unternehmens für die Vorfälle.
Apple hatte Ende Juni eine interne Untersuchung eingeleitet und Anfang August über die Entdeckung weiterer Unregelmäßigkeiten berichtet. Womöglich seien alle seit 2002 vorgelegten Finanzdaten nicht verlässlich, warnte das Unternehmen. Die Veröffentlichung des jüngsten Quartalsberichts wurde verschoben.
Börsenaufsicht prüft auch andere Unternehmen
Apple ist nur eine der prominentesten Firmen, die in einen Skandal um Aktienoptionen verwickelt sind. Die US-Börsenaufsicht prüft den Verdacht auf derartige Manipulationen bei mehr als 80 Firmen.
(Reuters)