RIAA nimmt Einzelhandel ins Visier
In einem neuen Anti-Piraterie-Feldzug will die Musikindustrie nun den Handel mit raubkopierten CDs in kleineren Geschäften in den USA unterbinden.
Geschäfte, die laut Recherchen der "Recording Industry Association of America" [RIAA] illegal Raubkopien anbieten, sollen in den nächsten Tagen Briefe erhalten, in denen die Musikindustrie eine Abfindungssumme für die bisher begangenen Urheberrechtsverletzungen verlangt und um Mithilfe bei der Suche nach weiteren Musikpiraten ersucht.
Betroffen sind vor allem Tankstellen-Filialen, 24-Stunden-Shops, Lebensmittelgeschäfte und kleine Musikläden.
Verweigerten die Geschäfte die Zusammenarbeit, werde man rechtliche Schritte zur Durchsetzung der eigenen Forderungen ergreifen, so die RIAA.
Ende September startete in den USA eine millionenschwere Kampagne gegen den Download von Musik aus dem Internet. Werbespots und Anzeigen mit fast 90 Stars wie Madonna, Britney Spears, P. Diddy, Eminem und anderen wurden in TV, Radio und Zeitungen geschaltet, um das "Unrechtsbewusstsein" der User zu erhöhen.
US-Superstar-Werbung gegen P2P-TauschRIAA: "Unserem Radar entgeht nichts"
"Die neue Initiative soll dem Handel zeigen, dass wir das Thema Musikpiraterie sehr ernst nehmen und sie ihre Regalinhalte lieber nochmals überprüfen sollten", erklärte RIAA-CEO Hilary Rosen. "Unserem Radar entgeht nichts."
Die RIAA beklagt Verluste von 300 Millionen USD pro Jahr durch den Handel mit Raubkopien allein in den USA. Die Zahl der illegalen Angebote steige außerdem wegen immer einfacherer und billigerer Kopiermöglichkeiten weiter an.
Der Verkauf von CDs sei in der ersten Jahreshälfte 2002 um sieben Pozent zurückgegangen, nach fünf Prozent Rückgang im vergangenen Jahr. Verantwortlich dafür seien Tauschbörsen und der Verkauf von Raubkopien.
Razzien auf Floh- und Weihnachtsmärkten
Vor wenigen Tagen kündigte die Musikindustrie während der
anstehenden Weihnachtsfeiertage ein aggressiveres Vorgehen gegen den
Handel mit Raubkopieren an. Als erste Maßnahme plane man Razzien auf
Floh- und Weihnachtsmärkten in Los Angeles und New York.
Härteres Vorgehen gegen Musikpiraten
