Mobilfunkbetreiber gegen SMS-Spam
"Alle in Österreich auf dem Markt befindlichen Mobilfunkbetreiber sind fest entschlossen, ihre Kundinnen und Kunden vor dem Erhalt unerwünschter SMS zu schützen", erklärte heute der Geschäftsführer des Forum Mobilkommunikation, Thomas Barmüller, und stellte klar, "dass die Netzbetreiber Spam-SMS weder selbst verschicken noch ihren Versand unterstützen und für solche Aktivitäten selbstverständlich auch keine Nummern ihrer Kundinnen und Kunden weitergeben".
Barmüller betonte überdies, dass die Mobilfunkbetreiber die missbräuchliche Verwendung ihrer Kommunikationsnetze schon aus eigenem Interesse unterbinden wollen, da verärgerte Handyuser in keinem Fall die Basis für die weitere positive Entwicklung der Branche sein können.
Gleichzeitig korrigierte Barmüller aus seiner Perspektive Meldungen über die Häufigkeit solcher SMS-Wellen: "Hier werden Zahlen kolportiert, die maßlos übertrieben sind. Alle Netzbetreiber sind sich aber einig, dass jede einzelne SMS, durch die sich Mobilfunkkunden belästigt fühlen, eine zu viel ist."
Forum Mobilkommunikation"Langwieriges Unterfangen"
Laut Barmüller ist es "ein äußerst schwieriges und langwieriges Unterfangen", unerwünschte SMS lückenlos zu unterbinden, da die Textnachrichten auf Verdacht an ganze Rufnummernblöcke gesendet werden bzw. an Nummern, die aus öffentlichen Quellen und Internet-Plattformen stammen, in denen Handynummern registriert sind.
Überdies werden laut Barmüller viele dieser SMS via Internet aus dem Ausland nach Österreich geschickt, was die Identifikation der Absender noch komplizierter macht.
Als Sofortmaßnahme kooperieren die Netzbetreiber verstärkt mit den Betreibern von Free-SMS-Sites, um den Versand von Spam-SMS über diese Kanäle zu verhindern, sowie mit der obersten Fernmeldebehörde, deren Aufgabe es ist, gegen solche Aktivitäten vorzugehen.
Zusätzlich würden die Mobilfunkbetreiber bei der Vergabe von Mehrwertnummern ihre Vertragspartner in Zukunft verstärkt monitoren, um sicherzustellen, dass die Bewerbung dieser Nummern nicht mittels unerwünschter SMS erfolgt. Jede missbräuchliche Verwendung der Mobilfunknetze würde in diesen Fällen zu einer Auflösung des Vertragsverhältnisses führen. "Information und Aufklärung der Mobilfunkkundinnen und -kunden ist jetzt oberstes Gebot, um auch finanziellen Schaden gering zu halten", führte Barmüller weiter aus.
Nicht ausdrücklich geregelt
Erst letzte Woche warnte Hans G. Zeger, Obmann der ARGE Daten: "Seit die Mobil-Anbieter in der verzweifelten Suche nach neuen Absatzmärkten SMS und 'local based services' propagieren, war es nur eine Frage der Zeit, bis findige Köpfe diese Dienste auch für schlichtes Abzocken missbrauchen."
Während Telefonwerbung, Faxwerbung und der Versand von Werbemails im Telekom-Gesetz [TKG] ausdrücklich geregelt ist, fehlen entsprechende Bestimmungen für SMS-Mitteilungen. Man könnte daher SMS als besondere Form eines Mails interpretieren und die Mail-Regelungen anwenden.
Laut Zeger sind derartige Hilfskonstruktionen nicht wirklich brauchbar, denn ob ein Gericht der Argumentation folgt, sei ungewiss. Er hält auch eine ausdrückliche Regelung für SMS-Dienste im TKG nicht für zielführend, da sofort neue Dienste nachfolgen würden.
Die Nachrichten werden oft an computergenerierte Nummern verschickt. Damit werden auch Personen erfasst, die nicht im Telefonbuch stehen und bisher der Meinung waren, von Belästigungen und unerwünschten Zusendungen generell befreit zu sein.
Spam per SMS
