Jowood plant Kapitalerhöhung
Der Spielehersteller Jowood, der im dritten Quartal 2002 einen Umsatzrückgang und einen Verlust von 4,1 Mio. Euro verbucht hat, bekommt frisches Geld.
Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung soll am 18. Dezember eine Erhöhung des Grundkapitals von 7,63 Mio. Euro um bis zu fünf Mio. Euro auf 12,63 Mio. Euro beschlossen werden, geht aus dem Amtsblatt der "Wiener Zeitung" vom Donnerstag hervor.
Konkret sollen bis zu fünf Mio. Stück auf den Inhaber lautende Aktien im Nominale von je einem Euro mit Gewinnberechtigung ab 1. Jänner 2002 zum Ausgabepreis von einem Euro ausgegeben werden, hieß es weiter. Wer die Kapitalerhöhung zeichnet, blieb vorerst offen. Firmengründer und -vorstand Andreas Tobler wollte dazu auf Anfrage keine Stellungnahme abgeben. Gestern hatte es in der Branche geheißen, dass zwei bis drei Investmentfonds - darunter Templeton - an einer Einbringung von Kapital in den Computerspiele-Hersteller interessiert seien.
Finanzkrise bei JowoodBilanzprüfung
Der längerfristigen Kapitalbedarf des Unternehmens wird derzeit von den Wirtschaftsprüfern von Deloitte & Touche ermittelt, die seit mehr als einer Woche die Bilanzen von Jowood durchforsten.
Morgen Vormittag ist ein Treffen angesetzt, bei dem die Wirtschaftsprüfer die Prüfergebnisse den Gesellschaftern und Gläubigern vorlegen werden.
Jowood hatte Mitte November 2002 mit einer Gewinnwarnung überrascht. Der Kreditschutzverband von 1870 [KSV] hatte daraufhin seine Bewertung des Unternehmens auf 563 herabgestuft und Jowood eine "schlechte Bonität" und "hohes Risiko" ausgestellt. Eine Einstufung zwischen 600 und 699 bedeutet beim KSV Insolvenzgefahr. Die Aktie notierte heute Mittag mit 1,20 Euro um 9,09 Prozent über dem Vortagesschlusskurs.
Jowood mit Umsatz- und Gewinnwarnung
