25.11.2002

ALARM

Bildquelle: ORF.at

Tetra-Geräte gefährden Patienten

Nach einer Studie der britischen "Medical Devices Agency" [MDA] stellen Tetra-Geräte ein größeres Risiko in Spitälern dar als bisher angenommen.

Demnach störten Tetra-Handys, die von Rettung und Polizei verwendet werden, medizinische Geräte wie Herzschrittmacher, Infusionspumpen und EKG-Monitore auf eine Entfernung von bis zu drei Metern.

Diese Störungen übertreffen teilweise erheblich die Auswirkungen von GSM-Handys. So wurde bei den Infusionspumpen der Alarm ausgelöst, und der EKG-Monitor musste vollkommen neu gestartet werden.

Die Situation wird von den britischen Behörden deswegen als bedenklich eingestuft, weil Mitarbeiter von Rettungsdiensten oft in die Nähe von kritischen medizinischen Geräten kommen.

Gleiche Richtlinien wie für GSM-Handys

Das Bündelfunksystem Tetra sendet im 390-bis-400-MHz-Bereich. Auf Grund der Funkcharakteristik des Systems lässt sich Tetra weniger leicht stören als GSM.

Als Lösung empfiehlt die MDA, dass für Tetra-Handys in Krankenhäusern dieselben Richtlinien gelten wie für GSM-Geräte. Fahrzeuge, die mit Tetra-Funksystemen ausgestattet sind, sollten so weit wie möglich von Intensivstationen entfernt abgestellt werden.

Neben Tetra-Handys wurden von der MDA auch WLAN-Systeme, die im 2,4-GHz-Bereich funken, untersucht. Generell verursachten diese Geräte wegen der geringeren Sendeleistung weniger Nebenwirkungen als Tetra- und GSM-Handys.