Bilanzbetrug bei Lernout & Hauspie
Die US-Wertpapieraufsicht SEC hat eine Zivilklage gegen den bankrotten belgischen Hersteller von Sprach-Software Lernout & Hauspie wegen des Verdachts auf Bilanzbetrug eingereicht.
Die SEC teilte am Donnerstag weiter mit, dem Unternehmen werde vorgeworfen, seinen Umsatz aufgebläht zu haben. Im Zuge der von den Behörden als internationaler Finanzskandal bezeichneten Vorfälle verlor das Unternehmen mehr als neun Milliarden Dollar seines Börsenwertes.
Zwischen 1996 und 1999 habe Lernout & Hauspie mehr als 60 Millionen USD Umsatz aus Geschäften mit zwei neu gegründeten belgischen Unternehmen falsch verbucht. Zwischen September 1999 und Juni 2000 habe Lernout zudem aus Geschäften in Korea rund 175 Millionen USD Umsatz ausgewiesen, die die Kunden wegen Nebenabsprachen der L&H Korea nie hätten zahlen müssen.

Delisting schon erfolgt
Seit den ersten Nachrichten über einen möglichen Bilanzbetrug bei L&H im Jahr 2000 stürzte der Aktienkurs von Lernout & Hauspie ab. Von 72,50 USD im März 2000 sank der Kurs auf 76 US-Cent am 29. Dezember 2000.
Das Unternehmen wurde vom amtlichen Handel an der US-Technologiebörse NASDAQ ausgeschlossen und wird derzeit nur noch außerbörslich gehandelt.