"Code Red"-Attacke ist ausgeblieben
Der "Angriff" des Wurms "Code Red" auf die Funktionsfähigkeit des Netzes ist offensichtlich ausgeblieben.
Nach einschlägigen Warnungen sollte die "Attacke" um 2.00 Uhr MEZ beginnen. Allerdings könnte es einige Zeit dauern, bis die Auswirkungen zu bemerken sind.
Der Wurm ist für mehrere Aktionsphasen programmiert und kann vor allem durch seine mögliche explosionsartige Verbreitung den Internet-Verkehr auf breiter Basis stören.
Angriffsgefährdet sind Computer, die unter den Microsoft-Betriebssystemen Windows NT oder Windows 2000 laufen und die Internet-Information-Server-Software 4.0 oder 5.0 nutzen. Des weiteren sind bestimmte Systeme des US-Netzwerkherstellers Cisco Systems betroffen.

Hype oder nicht
Aus Asien wurde jedenfalls bisher Entwarnung gegeben: Weder der private noch der geschäftliche Online-Verkehr seien im bisherigen Tagesverlauf beeinträchtigt gewesen, berichten einstimmig verschiedene Beobachter und Institutionen.
Sollte sich dieses Bild auch im weiteren Verlauf des Tages rund um die Welt bestätigen, dürfte eine ähnliche Diskussion wie um den Y2K-Bug beginnen: Entweder die Warnungen waren maßlos übertrieben oder sie waren berechtigt, wurden ernst genommen und die nötigen Vorkehrungen flächendeckend getroffen.
Wie das FBI-Zentrum zum Schutz der Nationalen Infrastruktur [NIPC] mitteilte, wirkten vermutlich die Schutzmaßnahmen gegen die Attacke. NIPC-Chef Ron Dick betonte, falls es bei dem bisherigen Stand bleibe, könne man sagen, dass die Attacke nicht zuletzt dank der ausführlichen Medienberichterstattung abgewehrt worden sei.
Dick erklärte, auch wenn es keine Berichte über Schäden gebe, könne man noch nicht sagen, dass der Sturm vorüber sei. Es werde noch einige Zeit dauern, bis das FBI eine genaue Schadensanalyse machen könne.