31.07.2001

VIRUS

Bildquelle: FuZo

"Code Red" und die Fakten

Der von Experten befürchtete neue Angriff des Computer-Virus "Code Red" wird voraussichtlich den Internet-Verkehr beeinträchtigen, aber Einzelplatzrechner verschonen.

"Ein normaler PC ist gar nicht betroffen", sagt Michael Dickopf vom deutschen Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik [BSI].

NT-Rechner und Microsoft-Server

Angriffsgefährdet sind Computer, die unter den Microsoft-Betriebssystemen Windows NT oder Windows 2000 laufen und die Internet-Information-Server-Software 4.0 oder 5.0 nutzen. Des weiteren sind bestimmte Systeme des US-Netzwerkherstellers Cisco Systems betroffen.

"Wenn dieser Wurm so erfolgreich ist, wie es sich die Hersteller erhoffen, könnte das Internet verlangsamt werden", sagte Dickopf.

Auch amerikanische Sicherheitsexperten und das FBI fürchten, dass "Code Red" ab Mittwoch, 2.00 Uhr MESZ, durch eine rasche Verbreitung den Internet-Verkehr auf breiter Basis stören wird.

Kein "Code Red" in China

Woher "Code Red" stammt, ist noch nicht geklärt. Auf den Bildschirmen einiger infizierter Computer erschien die Mitteilung "Hacked by Chinese" [ungefähr "Von Chinesen gehackt"].

Ein Netzwerkexperte der chinesischen Regierung lehnt die These von chinesischen Virus-Autoren ab. "Hätte der Virus seinen Ursprung in China, wären die Netzwerke hier als Erstes befallen worden. Doch ist die heimische IT-Welt von 'Code Red' weitgehend uninfiziert geblieben."

"Ich habe noch nie was derart Mächtiges in China gesehen. Das ist nicht das Machwerk einer gewöhnlichen Person", fügte der Experte hinzu.