"Code Red" und die Fakten
Der von Experten befürchtete neue Angriff des Computer-Virus "Code Red" wird voraussichtlich den Internet-Verkehr beeinträchtigen, aber Einzelplatzrechner verschonen.
"Ein normaler PC ist gar nicht betroffen", sagt Michael Dickopf vom deutschen Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik [BSI].
Was kann "Code Red"?
"Code Red" ist so programmiert, dass er sich in Computern
einnistet, vermehrt und dann diese Rechner für eine massive Attacke
auf US-Regierungsstellen nutzt, die dann unter der Datenflut
zusammenbrechen könnten [DoS-Attacke].

NT-Rechner und Microsoft-Server
Angriffsgefährdet sind Computer, die unter den Microsoft-Betriebssystemen Windows NT oder Windows 2000 laufen und die Internet-Information-Server-Software 4.0 oder 5.0 nutzen. Des weiteren sind bestimmte Systeme des US-Netzwerkherstellers Cisco Systems betroffen.
"Wenn dieser Wurm so erfolgreich ist, wie es sich die Hersteller erhoffen, könnte das Internet verlangsamt werden", sagte Dickopf.
Auch amerikanische Sicherheitsexperten und das FBI fürchten, dass "Code Red" ab Mittwoch, 2.00 Uhr MESZ, durch eine rasche Verbreitung den Internet-Verkehr auf breiter Basis stören wird.
"Man kann sich davor schützen"
"Man kann sich davor schützen", sagte Dickopf. So hält das BSI
auf seiner Website Informationen über mögliche Abwehrmaßnahmen für
betroffene User bereit.


Kein "Code Red" in China
Woher "Code Red" stammt, ist noch nicht geklärt. Auf den Bildschirmen einiger infizierter Computer erschien die Mitteilung "Hacked by Chinese" [ungefähr "Von Chinesen gehackt"].
Ein Netzwerkexperte der chinesischen Regierung lehnt die These von chinesischen Virus-Autoren ab. "Hätte der Virus seinen Ursprung in China, wären die Netzwerke hier als Erstes befallen worden. Doch ist die heimische IT-Welt von 'Code Red' weitgehend uninfiziert geblieben."
"Ich habe noch nie was derart Mächtiges in China gesehen. Das ist nicht das Machwerk einer gewöhnlichen Person", fügte der Experte hinzu.
Sircam-Wurm auch in China
Vielmehr hat China mit dem auch in Europa und den USA
verbreiteten Sircam-Wurm zu kämpfen.
