Microsoft erklärt PlayStation 2 den Krieg
Microsoft wird bei der Ausstattung seiner Spielkonsole X-Box mit dem japanischen Spiele-Entwickler Sega zusammenarbeiten. Microsoft werde die X-Box mit elf Sega-Spielen ausliefern, gab Microsoft-Boss Bill Gates am Freitag am Rande der Tokyo Game Show bekannt.
Gleichzeitig bestätigte er den Herbst als Termin für die geplante Markteinführung der X-Box. Microsoft sei auf dem japanischen Markt sehr engagiert. "Das ist ein Geschäft, in das man nicht klein einsteigen kann", sagte Gates.
"Sega GT" und "Panzer Dragoon"
Für die X-Box sollen laut Microsoft Spiele wie "Sega GT 2" und
das Adventure- Game "Panzer Dragoon" zur Verfügung gestellt werden.
Als weitere Titel werden "Jet Grind Radio Future" und "Gunvalkyrie"
kolportiert. Sega hat bereits bekannt gegeben, die Firma werde auch
Spiele an Sony und Nintendo liefern, die ebenfalls Spielkonsolen
herstellen.


MS und Sega profitieren wechselseitig
Microsoft kann dank Sega die X-Box mit 15 bis 20 Spielen anbieten, wenn die Konsole zunächst in den USA und Japan in die Geschäfte kommt. Dies ist vor allem im Hinblick auf die etablierte Konkurrenz wichtig, allen voran Sonys PlayStation 2, die Microsoft durch die Allianz mit Sega auf ihrem Heimatmarkt frontal angreifen möchte.
Für Sega ist die Vereinbarung mit Microsoft ein Erfolg bei der Geschäfts-Konzentration auf die Entwicklung von Spielen. Die Firma hatte sich erst im vergangenen Monat nach dem Misserfolg mit ihrer Spielkonsole Dreamcast aus dem Markt für Spielcomputer zurückgezogen, um sich auf die Entwicklung von Software zu beschränken.
Microsoft setzt auf Computerspiele via Internet
Durch eine gestern, ebenfalls im Umfeld der Tokyo Game Show
bekannt gegebene Allianz mit dem japanischen Internet- Dienst NTT
Communications kann Microsoft zudem den Weg zu Computerspielen via
Internet und Breitband eröffnen. Der Deal mit Sega solll auch Spiele
für dieses Breitband-Online-Segment beinhalten. Vom Internet-Zugang
der X-Box erhofft sich Microsoft einen Wettbewerbsvorteil gegenüber
Sonys PS2.


Allianz zum Verkauf der X-Box
Noch bis vor kurzem hatte die Branchenmeinung gelautet, dass sich Microsoft mit seiner X-Box in Japan aufgrund der mangelnden Erfahrung auf dem dortigen Game-Markt sehr schwer tun würde.
Microsoft reagierte Mitte Februar zunächst mit der Bekanntgabe einer Kooperation mit Softbank Commerce und Happinet. Ziel dieser Zusammenarbeit sei es, hieß es damals, die Marktposition anderer Spiele-Hersteller wie Nintendo und Sony anzugreifen.
Mit Konami hat Microsoft zudem einen weiteren gewichtigen Spiele-Partner für Japan gewonnen. In Japan, wo Computer- und Programmhersteller eng zusammenarbeiten, ist Game-Software ein wesentlicher Faktor beim Erfolg von Spielkonsolen.
