20.09.2005

DATEN-SPIONAGE

Tippgeräusch verrät Textinhalt

Das verräterische Klicken der Tastatur könnte bereits ausreichen, um vertrauliche Inhalte wie Passwörter und E-Mails potenziellen Mitlauschern preiszugeben.

Denn jede Taste eines Keyboards klingt ein bisschen anders. Forscher der Universität von Kalifornien in Berkeley haben nun eine Auswertungssoftware entwickelt, die den Geräuschen den jeweiligen Buchstaben zuordnen kann.

Dabei bringt es das Programm auf eine beachtliche Erkennungsrate von über 90 Prozent der eingegebenen Texte.

Zuordnung anhand der Häufigkeit

Bei dem Verfahren reicht es aus, die Tippgeräusche mit einem Standardmikrofon aufzunehmen.

Der Klang der Tasten wird zuerst statistisch mit den am häufigsten vorkommenden Buchstabenpaaren abgeglichen und diesen zugeordnet. Allein in diesem Durchgang sollen nach Aussage der Forscher bereits 60 Prozent der Buchstaben richtig zugeteilt sein.

Danach verfeinert eine Rechtschreib- und Grammatikkorrektur das Ergebnis nochmals auf über 70-prozentige Genauigkeit aller Buchstaben. Den Rest erledigt eine Schleife, das Aufgenommene wird wieder und wieder abgespielt, bis schließlich 96 Prozent der Buchstaben richtig erkannt werden.

Willkürliche Zeichenfolgen wie etwa Passwörter können noch nicht mit gleicher Präzesion erkannt werden.

Verräterisches Blinken

Auch optisches Ausspähen der Blinkfrequenz von Leuchtdioden an Netzwerkgeräten soll Rückschlüsse auf den übertragenen Datenverkehr erlauben.

Denn Software-gesteuerte LEDs senden ein moduliertes optisches Signal aus, das den Datenfluss widerspiegelt.

Einfache Absicherung

Doch noch ist der Gefahr für die Datensicherheit mit recht einfachen Mitteln beizukommen.

Schwarzes Klebeband zum Abkleben der LEDs und laute Musik als störendes Hintergrundgeräusch machen selbst findigsten Datendieben zumindest den optischen und akustischen Lauschangriff unmöglich.