Tsunami-Warnsystem für Indonesien
Am Montag wurde von den zuständigen Ministern Deutschlands und Indonesiens eine Vereinbarung zur Lieferung eines Tsunami-Frühwarnsystems unterzeichnet.
Das vom Geoforschungszentrum Potsdam entwickelte System aus Bojen und Sensoren auf dem Meeresboden erfasst dabei Wellenbewegungen und überträgt die Daten an Rechenzentren. Von dort werden die Warnungen per Internet und Satellit verbreitet.
Die Gesamtkosten des Systems werden mit rund 45 Millionen Euro beziffert. Bereits im Oktober soll das deutsche Forschungsschiff "Sonne" erste GPS-gestützte Bojen in indonesischen Gewässern für das Sensornetzwerk aussetzen.
Warnung nach 13 Minuten
13 Minuten nach Beginn der schweren Seebeben - also Stunden bevor
die Flutwelle die Küsten erreichte, hatten in Potsdam die
Alarmglocken geklingelt. Die Erdbebenmeldung ging automatisch ins
Internet, ebenso automatisch wurden verschiedene Lagezentren,
seismologische Institutionen usw. mit den ersten Daten über das
Beben versorgt.

Bojengestützte Druckpegelmesser
Stufe I sieht innerhalb von ein bis drei Jahren die Einrichtung des Grundsystems auf Basis des bestehenden Erdbebenmonitoring-Systems des Potsdamer Geoforschungszentrums vor.
Neben der Errichtung neuester Messeinrichtungen wie bojengestützten Druckpegelmessern zur Erkennung von Wellen werden auch bestehende Einrichtungen in das System integriert.
Ebenfalls in der ersten Phase sind die Einrichtung der Satellitenkommunikation und der Aufbau von Know-how in den regionalen seismologischen Zentren angesagt. Dazu kommen Schulungen von Entscheidungsträgern, Experten, Verantwortlichen vor Ort und den Bewohnern.
Neben der Umsetzung und Einbindung bestehender Technologien wird ein weiterer Schwerpunkt in der Forschung liegen, die neue Bestandteile des operativen Frühwarnsystems entwickelt. Diese konzentriert sich unter anderem auf den Ausbau eines permanenten Deformations-Überwachungssystems auf der Grundlage von satellitenbasierter Radarinterferometrie [TerraSAR-X].
Stufe II des Konzepts sieht die Einrichtung eines global operierenden Systems vor. Die Umsetzung hängt einerseits von den Ergebnissen der Stufe I und von der Abstimmung mit den europäischen und internationalen Partnern ab.
