08.01.2005

FLUT

Online-Warnsystem für Tsunamis

In Deutschland soll ein Erdbeben-Frühwarnsystem entstehen, das den Indischen Ozean und später auch die Mittelmeer-Region abdecken soll.

Die deutsche Forschungsministerin Edelgard Bulmahn will mit dieser Aufgabe das GeoForschungsZentrum [GFZ] in Potsdam betrauen.

Bei UNO-Generalsekretär Kofi Annan wurde bereits angeregt, auch die dritte internationale Konferenz über Prävention bei Naturkatastrophen in der zweiten Hälfte 2005 in Deutschland abzuhalten, sagte Staatssekretär Klaus Scharioth. "Hier wird die Arbeit des Instituts in Potsdam eine ganz große Rolle spielen", betonte der Staatssekretär. Das Institut habe seit mehreren Jahren auf dem Gebiet gearbeitet und sei "sehr viel weiter als andere".

40 Millionen Euro Kosten

Der Aufbau eines solchen Warnsystems, das sofort Erdbebenmeldungen auf Websites sowie per E-Mail und SMS an Datenzentren weitergeben kann, koste 40 Millionen Euro. Als Nutzer könnten sich nicht nur Verwaltungen oder Forschungseinrichtungen registrieren lassen, sondern auch Hotels oder Privatpersonen. "Das ist das weltweit schnellste System", sagte Bulmahn.

Dem Bericht zufolge konzentrieren sich die Bemühungen zunächst auf den Indischen Ozean, später soll ein solches System auf den Mittelmeerraum und den Atlantik ausgedehnt werden.

"Auch die griechische und die türkische Küste sind hochgefährdete Erdbebengebiete", so die Ministerin. Das GFZ betreibt mit Partnerinstituten bereits ein eigenes seismologisches Forschungsnetz, das laut "FAZ" eng mit den Netzen anderer Länder verbunden ist. In der Region des Indischen Ozeans gebe es allerdings nur wenige Stationen.