Chinas 3G-Welt wird "multikulturell"
China wird bei der dritten Mobilfunkgeneration vorerst eher auf schmaler Spur fahren.
Zwar soll rechtzeitig zu den Olympischen Spielen 2008 ein 3G-Netzwerk vorhanden sein, die Zahl der zu vergebenden Lizenzen wird jedoch zumindest auf drei reduziert, berichtet ChinaTechNews.
Angesichts der Pläne haben Telekom-Ausrüster ihre diesbezüglichen Umsatzerwartungen für das Riesenland bereits deutlich nach unten revidiert. Bei den Lizenzen dürfte eine für den chinesischen 3G-Standard TD-SCDMA [Time Division Synchronous Code Division Multiple Access] reserviert sein.
Von China Mobile, größter Mobilfunkprovider des Landes, wird erwartet, dass dieser ein W-CDMA-Netz [UMTS] errichten wird. China Unicom, die Nummer zwei auf dem Markt, soll auf CDMA-2000 setzen.
Die chinesische Regierung hat sich bei der Einführung eines eigenen 3G-Standards jedoch dem Druck der USA gebeugt. Im April einigte man sich darauf, dass China den Mobilfunkbetreibern nicht vorschreiben wird, welche Technologie [TD-SCDMA, Qualcomms CDMA oder 3GPPPs W-CDMA] bei UMTS zum Einsatz kommen soll.

Zeitplan mehrmals geändert
Die dritte Lizenz wird, so erwarten Beobachter, entweder an China Telecom oder China Netcom gehen, die auf TD-SCDMA setzen bzw. eine "Mischung" des chinesischen Standards mit einer der beiden anderen Technologien.
Das offizielle China hat den Zeitplan zur Vergabe der 3G-Lizenzen bereits mehrfach geändert. Ursprünglich war die Versteigerung der Lizenzen für die neueste Mobilfunkgeneration für diesen Sommer angesetzt gewesen. Diese Idee wurde aber verworfen.