China startet eigenen UMTS-Standard
China wird bis Juni 2005 für den Start seines selbst entwickelten UMTS-Standards bereit sein.
Bis Juni 2005 werde eine ganze Reihe von Produkten für die kommerzielle Nutzung bereit stehen, sagte Zhang Qi, hochrangige Mitarbeiterin des chinesischen Informationsministeriums.
China gehe davon aus, dass TD-SCDMA bis Mitte des kommenden Jahres starten werde. Verzögerungen für die Netzbetreiber werde es nicht geben.
Der chinesische Standard tritt gegen die auch von Qualcomm unterstützte US-Plattform CDMA2000 sowie das europäische W-CDMA-System an. Letzteres wird unter anderem von Ericsson und Nokia getragen.
Mobilfunkbetreiber haben freie Wahl
Die chinesische Regierung hat sich bei der Einführung eines
eigenen 3G-Standards jedoch dem Druck der USA gebeugt. Im April
einigte man sich darauf, dass China den Mobilfunkbetreiber nicht
vorschreiben wird, welche Technologie [TD-SCDMA, Qualcomms CDMA oder
3GPPPs W-CDMA] bei UMTS zum Einsatz kommen soll.

Siemens sieht gewaltiges Potenzial
Der Münchner Siemens-Konzern, der auch in W-CDMA [hier zu Lande bekannt als UMTS] Entwicklungskapazitäten investiert hat, rechnet nun damit, bei der Einführung von UMTS in China ein ordentliches Stück vom Kuchen abzubekommen.
Siemens könne als "Vollsortimenter" von der Basisstation bis hin zum Handy alles anbieten, sagte ein Sprecher der Mobilfunksparte ICM.
Es gehe in China um ein gewaltiges Potenzial, und kein anderer Wettbewerber sei derzeit bei TD-SCDMA auf einem technologisch vergleichbaren Niveau. Konkrete Aussagen zum erwarteten Geschäftsvolumen machte er jedoch nicht.
Derzeit verfügen rund 300 Millionen der über einer Milliarde Chinesen über ein Mobiltelefon - monatlich kommen weitere Millionen neue Nutzer hinzu.