China beugt sich auch bei 3G US-Druck
Die chinesische Regierung hat sich offenbar nicht nur in der Auseinandersetzung um den WLAN-Verschlüsselungsstandard WAPI dem Druck der USA gebeugt.
Auch bei der Einführung eines eigenen 3G-Standards konnte das US-Handelsministerium diese Woche einen Erfolg verzeichnen.
Bis dato war davon ausgegangen worden, dass China den eigenen 3G-Standard namens TD-SCDMA [Time Division Synchronous Code Division Multiple Access] bei der Einführung von 3G bevorzugen will.
Diese Woche einigte man sich darauf, dass China den Mobilfunkbetreiber nicht vorschreiben wird, welche Technologie [TD-SCDMA, Qualcomms CDMA oder 3GPPPs W-CDMA, hier zu Lande bekannt als UMTS] bei 3G zum Einsatz kommen soll.
Die Einführung des eigenen WLAN-Verschlüsselungsstandard WAPI hatte unter US-Herstellern großen Protest ausgelöst. Gemäß den ursprünglichen Plänen hätten alle WLAN-fähigen in China verkauften Geräte ab 1. Juni dem WAPI-Standard entsprechen müssen.

Qualcomm profitiert
Während der eigene Standard TD-SCDMA Lizenzfrei geplant ist, müssen für CDMA und W-CDMA Gebühren abgeführt werden, was eine Verteuerung des Service bedeutet. Bei beiden Standards erhält US-Hersteller Qualcomm entweder den gesamten Betrag, oder zumindest einen Teil der Lizenzgebühren.
Die chinesische Regierung hat nun versprochen, bei der Einführung von 3G technologieneutral vorgehen zu wollen. Die Mobilfunkbetreiber sollen selber wählen können, auf welchen Standard sie bei der Einführung von 3G setzen wollen, je nach ihren eigenen Bedürfnissen, gab die Regierung bekannt. Auch bei der Verhandlung um Lizenzgebühren will sich die Regierung nicht weiter einmischen.