Serienreife Brennstoffzellen kommen 2004
Brennstoffzellen sind der Traum der Elektronikindustrie - denn die meisten Geräte werden mittlerweile nicht durch ihr Chipdesign, sondern durch die Leistungsfähigkeit ihrer Akkus limitiert.
Seit Jahren forschen vor allem japanische Unternehmen an einer praktikablen Lösung, die den Einsatz derartiger Brennstoffzellen in mobilen Geräten wie Laptops, Handhelds und Handys erlaubt.
Die Unternehmen Toshiba und NEC wollen bereits im nächsten Jahr entsprechende Produkte auf den Markt bringen. Casio, Sony, Hitachi und Samsung arbeiten fieberhaft an ähnlichen Produkten.
Kontrollierte Verbrennung
Brennstoffzellen erhalten ihre Energie durch kontrollierte
"Verbrennung" eines Brennstoffs. Meist wird Methanol verwendet; als
Restprodukt bleibt Wasser übrig. Die Energiedichte ist viel höher,
außerdem kann eine Methanolkartusche innerhalb von Sekunden
gewechselt werden.

Alkohol-Wasser-Gemisch als Treibstoff
Konkret kommt ein Gemisch zum Einsatz, das 24 Prozent Methanol [ein Alkohol] benutzt.
Als Prototypen funktionieren Brennstoffzellen bereits ausgezeichnet. Hauptproblem sind derzeit die Größe der Zelle, die Verbreitung der Methanol-Kartuschen sowie rechtliche Bestimmungen.
Noch vor wenigen Jahren wog eine mobile Brennstoffzelle mehrere Kilogramm. Erst jetzt sind die Geräte so weit, dass sie in schwerere Laptops eingebaut werden können. Auf Handys und Handhelds mit Brennstoffzellen-Antrieb wird man noch einige Jahre warten müssen.
Nachfüllen im Supermarkt
Um die Brennstoffzelle auch zu einem kommerziellen Erfolg zu machen, muss ein Vertriebsnetz für die Nachfüllkartuschen aufgezogen werden. Die Vision der Hersteller ist, dass der Konsument die Nachfülleinheiten an Tankstellen, im Supermarkt und in der Trafik kaufen kann.
Darüber hinaus müssen noch die rechtlichen Bestimmungen geklärt werden, um den Transport der Einheit im Flugzeug zu erlauben. Da die Füllmenge pro Kartusche der eines Feuerzeuges entspricht und das Methanol ohnehin durch Wasser verdünnt ist, sehen die Unternehmen keine Probleme.
Im Februar hat der Chiphersteller Intel einen Laptop gezeigt, der durch Brennstoffzellen befeuert wird. Japanische Hersteller hatten bereits zuvor ihre Prototypen ausgestellt.
Anfänglich soll eine Brennstoffzelle für Notebooks knapp 200 Euro kosten, verglichen mit den 120 bis 180 Euro für einen herkömmlichen Akku. Vorerst werden die Brennstoffzellen als Reservebatterien vermarktet, später sollen sie Akkus zur Gänze ersetzen.