Brennstoffzellen vor Serienreife
Brennstoffzellen als Alternative zu herkömmlichen Akkus nähern sich immer mehr der Serienreife.
Die Elektronikindustrie hat ein fundamentales Problem: Während sich die Bauteile bei tragbaren Geräten immer mehr verkleinern lassen, ist man bei Akkus an die Grenzen gelangt.
Die Laufzeit bei Notebooks etwa pendelt sich bei zwei oder drei Stunden ein. Zusätzliche Akkus bringen spürbar mehr Gewicht, und vor einer weiteren mobilen Verwendung muss das Gerät erst eine Zeit lang geladen werden.
Kontrollierte Verbrennung
Brennstoffzellen erhalten ihre Energie durch kontrollierte
"Verbrennung" eines Brennstoffs. Meist wird Methanol verwendet; als
Restprodukt bleibt Wasser übrig. Die Energiedichte ist viel höher,
außerdem kann eine Methanolkartusche innerhalb von Sekunden
gewechselt werden.

Derzeit haben bereits mehrere Unternehmen Prototypen entworfen, die mittlerweile sehr nah an der Serienreife liegen.
Anlässlich der Cebit hat etwa Toshiba eine Brennstoffzellen-Dockingstation vorgestellt, die bis zu 20 Watt an Strom erzeugt. Die Station wird direkt an den Laptop angeschlossen und bietet mit einer 100-Milliliter-Kartusche Strom für zehn Stunden.
Die Brennstoffzelle wiegt derzeit noch 900 Gramm. Einen anderen Weg geht das Unternehmen NEC - dessen Gerät wiegt nur 400 Gramm.
NEC-Modell ohne Pumpe und Lüfter
NEC setzt auf passive Technologien - Lüfter und Pumpe werden dabei gespart. Die Brennstoffzelle bietet maximal 18 Watt Leistung und benötigt 300 Milliliter für zehn Stunden Stromversorgung. Eine höhere Methanolkonzentration soll das Manko der großen Kartuschen beheben und schließlich ebenfalls mit 100 Millilitern für zehn Stunden auskommen.
Weitere Hersteller, die sich mit Brennstoffzellen beschäftigen, sind Casio und das deutsche Unternehmen Smart Fuel Cell GmbH.
Die Hersteller wollen sich auf einen gemeinsamen Standard für Methanolkartuschen einigen. Diese sollen künftig in Supermärkten erhältlich sein.
Als Zeitplan für die kommerzielle Einführung sprechen die Hersteller unisono von 2004. Im Jahr darauf sollen Systeme für kleinere Geräte und für den stationären Gebrauch angeboten werden.