UMTS-Entwicklung kommt "konservativ"
Der Übergang zur weitgehend vernetzten, ständig präsenten Mobilkommunikation mit neuen Technologien wie UMTS wird angeblich unmerklich und langsam vorangehen: "Es wird passieren, aber langsam", erklärte jedenfalls Jorgen Bang-Jensen, CEO von One/Connect Austria, dem drittgrößten Mobilfunkanbieter Österreichs, heute.
"Die Veränderungen werden ähnlich sein wie bei der Entwicklung des Internets. Sobald schneller Datenzugang und Bilder verfügbar sind, wird auch die Entwicklung der mobilen Datendienste vorangehen." Solange die Technologie unser Leben einfacher macht, werde die dritte Welle der Mobilkommunikation ein Erfolg sein, ist Bang-Jensen überzeugt.
Für One sieht Bang-Jensen in dieser Welt des "Evernets" die Rolle der Drehscheibe zwischen den Mobilfunkbenutzern und Service- sowie Content-Anbietern. Diese "Smart Pipe" biete einfachen Zugang und Billing-Services. Keinesfalls will One selbst als Bank, Spiele- oder News-Anbieter tätig werden. Eins steht allerdings schon fest, im "Evernet" werde es nichts umsonst geben.

Lektion gelernt
Nach Ansicht von Bang-Jensen haben die Mobilfunkanbieter ihre Lektionen aus der Vergangenheit, wie dem Misserfolg mit WAP, gelernt.
Statt rein auf Technologie zu setzen, müssen sich die Unternehmen mehr an den Bedürfnissen und Ansprüchen der Mobilfunkbenutzer orientieren und beinahe konservativ an die Entwicklung der nächsten Mobilfunkgeneration herangehen:
"Wir brauchen keinen Hype. Die Benutzer sind nicht an der Technologie an sich interessiert", so Bang-Jensen. "Unterschiedliche Personen haben unterschiedliche Bedürfnisse, die unterschiedliche Applikationen erfordern."
One plant im dritten Quartal 2003 den Betrieb mit UMTS aufzunehmen. Einen Massenmarkt für die dritte Mobilfunkgeneration sieht er allerdings nicht vor dem Weihnachtsgeschäft 2004, wenn genügend Endgeräte zu einem günstigen Preis zur Verfügung stehen. Eine ähnliche Entwicklung erwartet Bang-Jensen auch bei MMS.
Ein "digitales Österreich"
Von der nächsten Regierung erhofft sich Bang-Jensen, der gleichzeitig auch Präsident des Verbandes der alternativen Telekom-Netzbetreiber ist, vor allem eine Initiative für ein "digitales Österreich".