Auch China wird Microsoft-Land
Vier große chinesische PC-Hersteller, die zusammen 60 Prozent aller chinesischen PCs produzieren, haben entgegen ihrer bisherigen Politik angekündigt, zukünftig auf Windows XP zu setzen.
Legend Holdings, TCL International Holdings, Great Wall und Tsinghua Tongfeng wollen demnach das Micrsoft-System auf ihren Rechnern vorinstallieren.
Der Schritt ist im Zusammenhang mit dem WTO-Beitritt des Landes zu sehen, der China auch dazu verpflichtet, härter gegen Raubkopierer vorzugehen. Derzeit ist China der weltweit drittgößte PC-Markt, der außerdem enorme Wachstumsraten aufweist.
Schon vor Verkaufsbeginn in China überschwemmten große Mengen Raubkopien den chinesischen Software-Markt. Die illegalen XPs werden zum Preis von umgerechnet knapp vier Euro verkauft.

Rote Fahne Linux
Die chinesiche Regierung hat bisher explizit eigene Linux-Distributionen unterstützt, um die Abhängigkeit von US-Produkten zu vermeiden.
Das staatlich unterstützte Pekinger Software-Haus RedFlag hat dazu schon seit geraumer Zeit der Übermacht des Microsoft-Betriebssystems Windows in China den Kampf angesagt.
Anfang des Jahres wurde die neue Distribution "Chinese 2000" offiziell vorgestellt. Wie RedFlag in Peking betonte, soll das Betriebssystem als "kostengünstige Alternative" zu Microsoft-Produkten vermarktet werden, die für die meisten Nutzer auf dem chinesischen Markt unerschwinglich seien.

Microsoft mobil
Und als ob Microsoft die Ankündigungen der chinesischen PC-Hersteller unterstreichen wollte, hat der Konzern zeitgleich eine neue Version seines Betriebssystems für Handhelds, Pocket PC 2002, für China vorgestellt.
Microsoft verspricht sich dabei vom chinesischen Markt eine markante Steigerung seiner weltweiten Anteile und dabei vor allem einen Geländegewinn gegenüber Palm.
Bisher haben schon sechs taiwanesische Hersteller angekündigt, Chinese Pocket PC 2002 in ihre Produkte zu implementieren.
