Für mobilkom war 2005 "ein lustiges Jahr"
Das Hickhack um die Mastensteuer sowie die neuen Zusammenschaltungsgebühren haben der mobilkom austria ein "lustiges Jahr" beschert.
2005 war für die heimischen Mobilfunker wahrlich ein bewegtes Jahr: die Mastensteuer in Niederösterreich, der Start der One-Diskonttochter Yesss, der Verkauf von tele.ring und das kontinuierliche Preisdumping.
Zusammen mit der neu festgelegten Zusammenschaltungsgebühren, die zu einer "Interconnection-Brutalität" für die mobilkom führten, sei das "ein lustiges Jahr" gewesen, bemerkte mobilkom-Chef Boris Nemsic bei der Bilanz-Präsentation der Telekom Austria für das letzte Jahr.
Tele.ring-T-Mobile-Fusion "kein Problem"
Die Verzögerungen bei der geplanten Übernahme von tele.ring durch T-Mobile durch die EU-Wettbewerbsprüfung schaue sich die mobilkom aus der "ersten Reihe fußfrei" an, meinte Nemsic.
Die Wettbewerbsbedenken der EU kann der Telekom-Austria-Mobilfunkchef nicht nachvollziehen: "Die Übernahme sollte für den Markt kein Problem sein", die Unterstellungen der EU, die mobilkom könnte sich künftig mit T-Mobile bei den Tarifen absprechen, seien "absurd".
Der durchschnittliche Umsatz pro Mobilfunkkunde [ARPU] bei der mobilkom, die Ende 2005 3,4 Mio. Kunden betreute, ging leicht von 37,1 auf 36,5 Euro zurück, der Vertragskundenanteil erhöhte sich auf knapp 60 Prozent. Der TA-Mobilfunkumsatz erhöhte sich 2005 um 17,1 Prozent auf 2,49 Mrd. Euro.
"Kriegskasse" von drei Mrd. Euro
Der Telekom Austria [TA] stehe eine "Kriegskasse" in Höhe von bis zu drei Mrd. Euro in den kommenden drei Jahren für Zukäufe im Mobilfunkbereich zur Verfügung, berichtete TA-Finanzchef Stefano Colombo.
Konkret plant die TA einen Markteinstieg in Serbien und Bosnien. Eine Kapitalerhöhung sei dafür nicht notwendig, so TA-Vorstandsvorsitzender Heinz Sundt.
Serbien bleibt ungewiss
Die TA habe in Serbien bei der geplanten Übernahme der Mobtel durchaus Chancen, zumal die Situation kürzlich geklärt wurde, was aber nicht heiße, dass die TA "um jeden Preis erfolgreich sein wird", meinte Sundt. Österreich sei größter Investor in Serbien, die TA kenne den Markt sehr gut, daher rechne man sich gute Chancen aus, ergänzte Nemsic.
Der serbische Staat hatte sich Ende Februar mit den österreichischen Mobtel-Eigentümern um den Investor Martin Schlaff darauf geeinigt, im April die Mobtel-Nachfolgefirma zusammen mit einer Funklizenz zum Verkauf auszuschreiben. In Bosnien rechnet die TA mit einer Ausschreibung der Telekom bis Mitte bzw. Ende 2006.