Kein Mobtel-Vorkaufsrecht für mobilkom
Beim Verkauf des Mobtel-Nachfolgers haben die österreichischen Investoren kein Vorkaufsrecht - die mobilkom muss sich gegen Vodafone und Telenor durchsetzen.
Die österreichische Investorengruppe um Martin Schlaff, die mit der serbischen Regierung am Dienstag die Gründung eines Nachfolgeunternehmens für den serbischen Mobilfunkbetreiber Mobtel vereinbart hat, wird beim Verkauf des neuen Unternehmens kein Vorkaufsrecht haben.
Die mobilkom austria, die über Schlaff & Co. in den serbischen Markt einsteigen wollte, könnte am Ende "als Verlierer dastehen", kommentiert die Tageszeitung "Blic" am Donnerstag.
Für den Strategie-Chef der staatlichen Post (PTT), Zeljko Ivanji, ist es entscheidend, dass es kein Vorkaufsrecht für das neue Unternehmen gibt. "Das würde das Interesse und damit auch den Verkaufspreis verringern", erklärte Ivanji gegenüber "Danas".
Vodafone und Telenor interessiert
Als Interessenten für den Erwerb des noch zu gründenden Unternehmens haben sich laut "Blic" neben der Telekom-Austria-Tochter mobilkom bereits der weltgrößte Mobilfunkkonzern Vodafone und die norwegische Telenor deklariert. Die Telenor-Gruppe ist am österreichischen Mobilfunker One beteiligt. Vodafone kooperiert in Österreich mit der mobilkom.
In Serbien gab es bisher zwei Mobilfunkbetreiber: die Mobtel und die staatliche Telekom. Nachdem der Mobtel die Funklizenz entzogen wurde, wird das Mobtel-Netz von der Telekom verwaltet.
Zweistufiges Verfahren
Geplant ist ein zweistufiges Verkaufsverfahren: Zunächst will man in einer offenen Runde die Offerte sämtlicher Interessenten entgegennehmen, danach soll eine Versteigerung stattfinden, an der die beiden Bestbieter der ersten Runde teilnehmen können. Der Sieger könnte Mitte des Jahres feststehen.
Die von den österreichischen Investoren mit der serbischen Regierung getroffene Vereinbarung enthält auch die Klausel, dass Serbien in den nächsten zweieinhalb Jahren keine weitere Mobilfunklizenz vergeben darf. Aus diesem Grund dürfte das Interesse auch entsprechend stark sein.
(futurzone | APA)