22.06.2001

KNALLEFFEKT

Bildquelle: FuZo

Libro-Verkauf ist fix

Bei Libro gab es am Freitagnachmittag einen Paukenschlag: Das "Böhm/Hofmann"-Konsortium habe sich soeben mit den Alteigentümern des Libro-Konzerns - UIAG, DBAG, Telekom Austria - auf die Übernahme der Aktienanteile an Libro geeinigt.

Vor wenigen Minuten wurden in der Wiener Anwaltskanzlei Cerha, Hempel & Spiegelfeld die Verträge unterzeichnet.

Sturzflug der Libro-Aktie

Der Vertrag enthält Closing-Bestimmungen, die bis zum 10. Juli zu erfüllen sind. Eine dieser Bestimmungen ist die Bankeneinigung, hieß es.

Eine weitere Bedingung des Vertrags zwischen den Libro-Alteigentümern UIAG, DBAG und Telekom Austria [TA] und dem "Böhm/Hofmann"-Konsortium sei es, dass die Libro-Gruppe fortgeführt werde, hieß es nach der Unterzeichnung des Kaufvertrags.

Die Libro-Aktie setzte unmittelbar nach Bekanntwerden des Deals zu einem Sturzflug an und ging von zuvor plus 10 Prozent auf mittlerweile fast 2 Prozent minus zurück. Um 16:22 Uhr kehrte die Aktie wieder ins Plus zurück.

Banken sehen "Kriegserklärung"

In den Kreditinstituten war die Ankündigung zur Abgabe der Libro-Mehrheit durch UIAG, DBAG und Telekom Austria an das Böhm/Hofmann-Konsortium zunächst als "Druckmittel" gewertet worden.

Als am Freitagnachmittag vom Konsortium und von der Telekom Austria bestätigt wurde, dass der Vertrag unterschrieben sei, wurde gegenüber der APA von "Kriegserklärung" gesprochen.

Namentlich mit den beiden österreichischen Banken, die an der Unternehmens Invest [UIAG] beteiligt sind [RZB, CA] sei der Deal nicht abgesprochen gewesen, hieß es gegenüber der APA. "Er widerspricht auch dem erklärten Willen dieser Banken".