Libro mit neuem Vorstand und Käufer
Die Handelskette Libro muss die ursprünglich für den 31. Mai 2001 geplante Veröffentlichung der Jahresergebnisse 2000/01 absagen.
Laut der Handelskette sei die Prüfung des Jahresabschlusses noch nicht beendet. Ein neuer Termin für die Bilanzpressekonferenz werde raschestmöglich bekannt gegeben.
Die Libro-Aktie verlor im Verlauf des Dienstags 6,45 Prozent auf 3,48 Euro.
Kosten werden aus "täglichem Eingang gedeckt"
Zum Liquiditätsbedarf der börsennotierten Buch- und
Medienhandelskette hieß es, dass die laufenden Kosten - u.a. zur
Zahlung der Gehälter - "derzeit aus dem täglichen Eingang gedeckt"
werden könnten.

Libro im Fadenkreuz der BWA
Laut einem Bericht des "Standard" beschäftigt sich mittlerweile die Bundeswertpapieraufsicht [BWA] mit Libro.
Die BWA durchleuchte die Informationspolitik des Unternehmens. Zu prüfen sei, ob es zu einer Vernachlässigung der Informationspflicht gegenüber den Anlegern gekommen sei. Mehrere Zeugenladungen stünden bevor.
Sollte der Vorstand relevante Informationen verschwiegen haben, drohe eine Verwaltungsstrafe in Höhe von 300.000 S.
Vorstand wird auf Dreiergremium erweitert
Der Vorstand der angeschlagenen Medienhandelskette wird auf ein
Dreiergremium erweitert. Neben "Sanierer" Otto P. Arbeiter und
Libro-Manager Andre Rettberg wird der ehemalige Assistent des
Industriellen Herbert Liaunig, Bernhard Chwatal, in den
Libro-Vorstand einziehen.

Wiener VC-Gesellschaft als Libro-Käufer
Als mögliche Käufer von Libro werden seit Tagen mehrere Partner genannt: Neben der wiederholt ins Spiel gebrachten deutschen Bertelsmann-Gruppe meldete zuletzt ein Konsortium um den Welser Büroartikelhändler PBS (Anton Stahrlinger) ernsthaftes Interesse an.
Das Libro-Management selbst soll eine dritte Gruppe an der Hand haben, bei der es sich um Investoren rund um die Wiener Venture-Capital-Gesellschaft "VCH" handle, wie am Dienstagabend gegenüber der APA bestätigt wurde.