26.05.2001

GELDSUCHE

Bildquelle: libro

Libroinsolvenz als Beinahe-Totalverlust

Wie das Nachrichtenmagazin "profil" in seiner Montag erscheinenden Ausgabe berichtet, wird das Tauziehen um die überschuldete Handelskette Libro immer heftiger. Ein Bankengipfel am Dienstag vergangener Woche endete demnach ergebnislos.

Libro benötigt dringend 300 Millionen ATS Eigenkapital, um die Liquidität sicher zu stellen. Die Altaktionäre um Deutsche Beteiligungs AG, Unternehmens Invest AG [UIAG] und Telekom AG waren bisher nicht in der Lage, Geld nachzuschießen.

Miese Quote

Eine Pleite käme die Gläubiger freilich teuer zu stehen. Laut einem "geheimen Bericht" der Unternehmensberater von Roland Berger & Partner könnten die Banken im Insolvenzfall bestenfalls mit einer Quote von 15 Prozent rechnen, da Libro - mit Ausnahme der Marke Libro - über keine nennenswerte Vermögenswerte verfüge.

Auch die Suche nach neuen Investoren gestaltete sich bisher äußerst schwierig. Libro-Aufsichtsratspräsident und UIAG-Chef Kurt Stiassny sagte gegenüber dem Maganzin: "Wir führen Gespräche. Unser Ziel ist es, möglichst rasch eine Entscheidung herbeizuführen."

Interesse wird dem bericht nach derzeit lediglich zwei Gruppen nachgesagt: dem deutschen Medienkonzern Bertelsmann sowie einer Investorengruppe um "Börsenguru" Mike Lielacher, dem kleinen Wiener Investmenthaus Euro Invest AG sowie einigen britischen Investmentfonds.

Das Münchner Verlagshaus Hugendubel, das zuletzt an den Amadeus-Buchläden interessiert gewesen ist, dürfte hingegen wieder abgesprungen sein.